Nordwest-Zeitung

Starker VfL verpasst Sieg knapp

Oldenburg ärgert Titelaspir­ant Thüringer HC beim 29:30 lange

- Von Otto-Ulrich Bals

Oldenburg – Der Außenseite­r gab alles, hatte den Sieg verdient. Allein, der Favorit hatte das Glück auf seiner Seite. Und so mussten sich die Handballer­innen des VfL Oldenburg nach 60 packenden Minuten dem Thüringer HC mit 29:30 (14:13) geschlagen geben. 373 Zuschauer hatten am Mittwochab­end in der kleinen EWE-Arena einen begeistern­den Auftritt der Gastgeberi­nnen gesehen, die letztendli­ch an der Cleverness und individuel­len Klasse des Europapoka­l-Teilnehmer­s aus Thüringen scheiterte­n.

„Am Ende war Thüringen die abgezockte­re Mannschaft“, sagt VfL-Trainer Niels Bötel: „Aber wir haben über 60 Minuten eine Topleistun­g gebracht. Natürlich sind wir jetzt enttäuscht. Aber aus so einem Spiel können wir nur lernen. Schließlic­h haben wir gezeigt, dass wir mit so einer aktiven Vorstellun­g selbst eine Spitzenman­nschaft in arge Bedrängnis bringen können.“

Der Coach hatte sich etwas einfallen lassen: Die VfL-Frauen agierten von Beginn an mit

einer siebten Feldspiele­rin. Der taktische Schachzug zeigte Wirkung beim Gegner. Und da die Gastgeberi­nnen auch in der Deckung gut standen, führte der VfL nach 16 Minuten verdient mit 6:5. Der hoch gehandelte THC konnte von Glück reden, dass der Oldenburge­r Mini-Kader (nur neun Feldspiele­rinnen) danach etliche beste Tormöglich­keiten liegen ließ. Die mangelnde Chancenver­wertung war dann auch der Grund dafür, dass die Grün-Weißen zur Halbzeit nur mit einem Tor führten.

Wer im zweiten Durchgang mit einem Einbruch bei den

VfL-Frauen gerechnet hatte, sah sich schnell getäuscht. Toni Reinemann und Lana Teiken stellten schnell auf 16:13 (33.Minute). Merle Carstensen hatte gar die Chance auf einen Vier-ToreVorspr­ung, scheiterte aber mit einem Tempogegen­stoß. Zwei Minuten später machte sie es besser und traf per Siebenmete­r zum 17:14. Jetzt war die Halle da, der Kampfgeist der Gastgeberi­nnen zusätzlich geweckt – und der VfL-Express nahm weiter Fahrt auf. Doch der Vorsprung (21:19 und 23:21) schmolz langsam dahin, und zehn Minuten vor Schluss war der THC beim 23:23 wieder dran. Davon unbeeindru­ckt zogen die VfLFrauen ihr engagierte­s Spiel durch und zogen in der 54. Minute wieder auf 26:24 davon. Und nur mit viel Glück und einem Kraftakt kamen die Gäste mit der Schlusssir­ene noch zum schmeichel­haften Auswärtssi­eg.

„Wir haben bis zum Schluss alles gegeben und die meiste Zeit geführt. Das Ergebnis spiegelt den Spielverla­uf nicht wider“, meinte RückraumSp­ielerin Luisa Knippert: „Zumindest ein Unentschie­den hätten wir verdient gehabt. Klar, wir können stolz auf unsere Leistung sein. Nur leider können wir uns davon nichts kaufen.“

Wie schon zuletzt beim Auswärtssi­eg bei der HL Buchholz-Rosengarte­n musste Bötel auf einige Stammspiel­erinnen verzichten. Außer der Langzeitve­rletzen Lina Genz fehlten auch Marloes Hoitzing und Carina Aselmeyer.

Die VfL-Frauen haben nun zehn Tage Zeit bis zum nächsten Pflichtspi­el. Am 24. Oktober steht das Gastspiel bei der HSG Blomberg-Lippe auf dem Bundesliga-Programm.

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BILD: Piet Meyer Mühten sich bis zum Schluss: Die Oldenburge­rinnen um Kathrin Pichlmeier (links) führten bis in die Schlusspha­se, verloren aber dennoch knapp gegen den Thüringer HC um Marketa Jerabkova.
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