„Bauer sucht Frau“
Persönlich Tagebuch einer Traumhochzeit
Eigentlich hatte ich gedacht, dass schon die Geschichte unseres Kennenlernens sehr besonders ist, aber die Geschichte meines Heiratsantrages hat dem definitiv Konkurrenz gemacht.
Aber von vorne: ich lebe seit mittlerweile drei Jahren glücklich im Landkreis Cloppenburg auf dem Hof meines Verlobten und seiner Familie. Schon als Kind habe ich davon geträumt, irgendwann auf einem Bauernhof zu wohnen und einen Landwirt zu heiraten. Gefunden haben wir uns dann bei Bauer sucht Frau – nicht etwa übers Fernsehen, aber über eine Internetgruppe mit gleichem Namen und gleicher Idee. Ich habe vorher nie daran geglaubt, dass man übers Internet den Mann fürs Leben kennen lernen kann. Ich wurde eines Besseren belehrt!
Den Entschluss zu meinem Bauern aufs Land zu ziehen, habe ich nie bereut. Für uns beide stand schon länger fest, dass wir unser Leben gemeinsam verbringen werden. Über’s Heiraten hatten wir vorher schon das ein oder andere Mal gesprochen. Mit einer Freundin habe ich außerdem in der Stadt schon nach einem Ring geguckt – in der Hoffnung, dass sie meinem Verlobten im richtigen Moment einen Tipp geben kann.
Konkret wurde es aber erst an meinem Geburtstag im letzten Jahr, denn da erwartete mich eine ganz besondere Geburtstagsüberraschung. Eigentlich hätte ich mich wundern können, dass ich nicht wie jedes Jahr nach meinem Geburtstagswunsch gefragt wurde. Als wir dann an meinem Geburtstag zu einem gemeinsamen Ausflug aufbrachen, war ich sehr verblüfft, als wir am Flugplatz in Lohe ankamen. Aufgeregt ging es in den Flieger und ich freute mich darauf, unseren Hof und unser Land von oben zu sehen.
Als wir schließlich über unsere Felder flogen, war ich mehr als überrascht und konnte es kaum glauben: in eines unserer Felder hatte mein Verlobter ein 90 Meter großes Herz mit unseren Initialen und zwei ineinander verschlungenen Ringen gefräst. In diesem Moment stellte er mir die Frage der Fragen, ob ich seine Frau werden möchte. Trotz meiner Überwältigung sagte ich natürlich sofort ja und bekam einen wunderschönen Verlobungsring angesteckt. Erst zurück auf dem Boden konnte ich so richtig realisieren, was da gerade geschehen war. Im Nachhinein habe ich erst erfahren, in welch akribischer Kleinstarbeit mein Verlobter zusammen mit seinem Vater das Feld vermessen und das Herz sowie die Buchstaben und die Ringe mit einem Trecker ohne GPS in das Stoppelfeld gefräst hatte.