Unter Erwartungen
Bislang bleibt die CoronaWarn-App unter den hohen Erwartungen. Bedauerlich ist nach wie vor die mangelnde technische Kompatibilität in ganz Europa und anfängliche technische Schwierigkeiten bei der Warn-Funktion.
Weder bei den Gesundheitsämtern noch bei der App steht die Cluster-Nachverfolgung im Fokus. In anderen Ländern, beispielsweise Japan, funktioniert die Erkennung von Infektionsclustern viel besser.
Prof. Christian Drosten empfiehlt deshalb auch das Führen eines Kontakttagebuchs. Mehr Personen müssen ihre Kontakte über eine Positiv-Testung mithilfe der App informieren. Selbst nach einem halben Jahr der Pandemie werden viele Testergebnisse von den Laboren nicht in der App abgebildet. Es gibt weiterhin auch kein Angebot, mit dem die Menschen aktuelle und leicht verständliche Informationen zum Infektionsgeschehen vor Ort – und die jeweils geltenden Regeln – aufs Handy bekommen. All das muss sich ändern!
Der drastische Anstieg an
Infektionszahlen wird nun zum Prüfstein für die App. Sie muss dringend weiterentwickelt werden, um unsere Gesundheitsämter wirksam im Kampf gegen die Pandemie zu unterstützen. Wir müssen deshalb unbedingt darüber reden, wie die App besser und nützlicher wird.
Denn es ist gut, dass wir die App haben. Aber nur herunterladen bringt halt nichts, wenn sie nicht richtig funktioniert, nicht benutzerfreundlich ist und nicht genutzt wird. Nur dann, wenn das abgeschafft ist, kann sie wirksam zur Unterbrechung von Infektionsketten beitragen und eine Überlastung unseres Gesundheitssystems abwenden.