Zur Person
Bettina Göschel
wurde 1967 in Bamberg geboren. Sie war von Beruf Erzieherin, bevor sie mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Klaus-Peter Wolf, viele Kinderbücher veröffentlicht hat. Zudem schreibt sie Lieder für Kinder und Erwachsene. Für den KI.KA/ZDF schrieb sie das Musical „PiratenJenny und Käpt‘n Rotbart“, in dem sie selbst und KlausPeter
Sie sollen sich also direkt mit den Dingen beschäftigen? Göschl: Genau. Sie sollen pfiffig sein – und sie sollen in den Geschichten Erwachsenen überlegen sein. Das ist ein wichtiger Aspekt: Im Leben ist es ja so, dass Erwachsene Kindern immer überlegen sind. Die beiden jungen Detektive sind aber schlauer – beispielsweise als die Gangster Lang und Finger und auch schlauer
Wolf mitspielen. Bei ihren Tourneen in Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern liest sie Geschichten, singt Lieder und begleitet sich auf der Gitarre.
Die Kinderbücher
über die Nordsee-Detektive oder den kleinen Drachen Paffi wurden in viele Sprachen übersetzt – auch in Chinesisch,
als der Kommissar.
Und irgendwie hat man beim Lesen den Eindruck, dass es Ihnen auch um Wissensvermittlung geht.
Göschl: Richtig. Man lernt beim Lesen – oder beim Zuhören – etwas dazu.
Das ist tatsächlich ein auffälliger Bestandteil der Bücher. Bei den Nordsee-Detektiven
Koreanisch, Russisch oder Hebräisch gibt es sie beispielsweise.
In Ostfriesland
lebt sie seit 2003. In den ZDF-Verfilmungen von Wolfs OstfrieslandKrimis treten beide in Nebenrollen auf. Und Bettina Göschl summt die Titelmelodie.
Mehr über die Autorin unter: www.bettinagoeschl.de
und den gestohlenen Gemälden gibt es ein klein wenig Kunstunterricht…. Göschl: Die Kinder – und natürlich auch die erwachsenen Leser – erfahren etwas über Picasso oder van Gogh. Aber eben auch, warum man wertlose Gemälde aus den 1920er Jahren stiehlt.
Und warum?
Göschl: Das steht ja dann im
Buch…
Entwickeln Sie eigentlich die Geschichten gemeinsam mit Klaus-Peter Wolf – und schreiben Sie auch gemeinsam? Göschl: Ja. Klaus-Peter und ich entwickeln die Geschichten und ganze Passagen beispielsweise bei Spaziergängen. Wir gehen gemeinsam an den Text – und ich schreibe dann los. Wir lesen uns die Sätze vor, feilen daran. Aber gemeinsam. Und wir testen sozusagen die Geschichten, indem wir das Kindern in einer Schulklasse vorlesen.
Und da hat es noch nie Kritik gegeben, dass die beiden kein Handy haben?
Göschl: Nein, das war noch nie Thema.
Da ist ja wirklich viel Ostfriesland oder auch Norden direkt drin, wo Sie ja mit Klaus-Peter Wolf wohnen. Was passiert denn, wenn Sie vom Baumkuchen bei ten Cate schreiben? Göschl: Kinder, die zu Besuch hier sind und die Geschichten kennen, gehen tatsächlich dahin und probieren das alles aus. Denn die Orte und Produkte gibt es ja in Wirklichkeit. Es werden sogar Stadtführungen für Kinder und Familien zu den Schauplätzen angeboten.
Wie geht es denn weiter mit den Nordsee-Detektiven, mit Paffi, dem Drachen – eine andere Kinderbuchreihe von Ihnen?
Göschl: Band 9 der Nordseedetektive erscheint im Juni 2021, Band zehn 2022. Und der vierte Band vom Glücksdrachen Paffi ist auch für 2021 geplant.
Heißt also, sie glauben an die Zukunft des Genres Kinderbuch?
Göschl: Ich hoffe nicht nur, dass Kinderbücher eine Zukunft haben, ich glaube auch fest daran. Wissen Sie, bei unseren Lesungen, die ja wegen Corona leider auf Sicht ausfallen, merkt man, wie sehr Kinder und auch Eltern daran hängen, mit ihrer Fantasie in diesen Geschichten spazieren zu gehen. Nein, nein, Kinderbücher haben eine Zukunft.