Das sagen Baskets zur Verlegung
Pokalspiel gegen Alba Berlin abgesagt – Finalturnier verschoben
Oldenburg – Die sechs CoronaFälle bei Alba Berlin zeigen, auf welch wackligen Füßen der Pokal-Spielplan der Basketball-Bundesliga (BBL) in dieser noch jungen Saison steht. Nicht nur, dass die Alba-Spiele an diesem Wochenende gegen Turnier-Gastgeber Baskets Bonn (Samstag) und EWE Baskets Oldenburg (Sonntag) abgesagt werden mussten. Auch die Endrunde um den deutschen Cup in München am 1. und 2. November wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.
Der Plan der BBL, den ersten Titel vor dem Start der Bundesliga am 6. November zu vergeben, kann somit bereits nach dem ersten Pokalwochenende ad acta gelegt werden. So reagierte Oldenburgs Clubchef Hermann Schüller auf das Termin-Dilemma.
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Das sagt Baskets-Boss
„Das ist eine schwierige Situation für alle Beteiligten. Zunächst wünschen wir den betroffenen Team-Mitgliedern bei Alba Berlin alles Gute und hoffen auf baldige Genesung“, sendete Schüller Genesungswünsche in die Hauptstadt.
Bereits nach Bekanntwerden des ersten Corona-Falls am vergangenen Sonntag und der damit verbundenen Absage des Pokalspiels gegen die Löwen Braunschweig war absehbar, dass auch die Partien gegen Bonn und Oldenburg nicht wie geplant ausgetragen werden können.
Was die Absage für den „weiteren Verlauf und Spielbetrieb des Wettbewerbs bedeutet, lässt sich vielleicht nur erahnen“, erklärte der BasketsChef am Mittwoch: „Die Regularien geben es her, dass die Spiele verlegt werden können – und einen Wettbewerb ohne den Titelverteidiger auszutragen, wäre sicherlich schade.“Es sei aber fair für alle Beteiligten, weil den Clubs – sollten sie von Corona-Fällen betroffen sein – eine Verlegung auch von Pokalspielen sicher sei, so Schüller.
Der 68-Jährige geht zudem davon aus, dass das Finalturnier erst im kommenden Jahr ausgetragen werde. „Die BBL will jetzt sicherlich die Risiken umgehen und erst einmal die Vorrunden abschließen“, schätzt er die Lage ein. Ohnehin sei die BBL durch die Absagen genügend in Termin-Not.
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Das sagt Alba-Boss
„Das ist das, womit wir jetzt rechnen müssen. Das gilt für alle Sportarten“, sagte AlbaManager Marco Baldi, machte aber zugleich deutlich: „Das Wesentliche ist, dass alle gesund werden.“Einigen der Betroffenen gehe es nicht gut, berichtete er, ohne Einzelheiten zu nennen.
Es gehe jetzt weniger um Nachholtermine, sondern generell darum, den sportlichen Wettbewerb aufrechtzuerhalten, betonte der 58-Jährige. Dabei sei viel Kreativität und
Flexibilität gefragt. „Wir wissen ja auch nicht, wie oft das noch vorkommt“, sagte der Alba-Manager mit Blick auf die Unwägbarkeiten durch die Pandemie. Derzeit befinden sich die sechs Infizierten und alle anderen Mannschaftsmitglieder, die am vergangenen Freitag beim Euroleague-Spiel bei ZSKA Moskau dabei waren, in häuslicher Quarantäne – also fast der gesamte Kader.
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Das sagt Liga-Boss
„Ich habe es ja gesagt: Wir kommen nicht unbeschadet durch die Saison“, sagte indes BBL-Geschäftsführer Stefan Holz dem Sportinformationsdienst SID: „Nun hätte es nicht zwingend am ersten Wochenende sein müssen. Gerade im eng getakteten Pokal ist es so, dass wir den Zeitplan nicht halten können.“An ein Terminchaos glaubt Holz nicht. „Jetzt lassen wir mal die Kirche im Dorf. Wir haben jetzt diese drei Spiele verlegt und gucken mal, wie weit wir kommen“, sagte er: „Noch kriegen wir die drei Spiele und das Top Four verlegt. Wenn es mal deutlich mehr wird und es nicht mehr geht, schauen wir weiter.“