Wie alles begann mit der Affäre
Vor fünf Jahren begann das, was später als Diesel-Abgas-Affäre bezeichnet wurde. Volkswagen veröffentlichte eine Gewinnwarnung.
Ad-hoc-Mitteilung: Der Volkswagen-Konzern veröffentlichte am 22. September 2015 eine Gewinnwarnung: „Volkswagen treibt die Aufklärung von Unregelmäßigkeiten einer verwendeten Software bei DieselMotoren mit Hochdruck voran. (...) Die beanstandete Software beeinflusst weder Fahrverhalten, Verbrauch, noch Emissionen. Somit besteht für Kunden und Händler Klarheit. Weitere bisherige interne Prüfungen haben ergeben, dass die betreffende Steuerungssoftware auch in anderen Diesel-Fahrzeugen des Volkswagen Konzerns vorhanden ist. Bei der Mehrheit dieser Motoren hat die Software keinerlei Auswirkungen. Auffällig sind Fahrzeuge mit Motoren vom Typ EA 189 mit einem Gesamtvolumen von weltweit rund elf Millionen Fahrzeugen. Ausschließlich bei diesem Motortyp wurde eine auffällige Abweichung zwischen Prüfstandswerten und realem Fahrbetrieb festgestellt. Volkswagen arbeitet mit Hochdruck daran, diese Abweichungen mit technischen Maßnahmen zu beseitigen.“
Konsequenzen: Der Volkswagen-Konzern geriet unter großen öffentlichen Druck. Wenige Tage nach Bekanntwerden der Abgas-Manipulationen im Jahr 2015 musste Konzernchef Martin Winterkorn zurücktreten. Er muss sich demnächst in Braunschweig mit vier weiteren Führungskräften vor dem Landgericht wegen Betrugs verantworten. Es geht um den Vorwurf des schweren Betrugs und des Verstoßes gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb im Zusammenhang mit Manipulationen an den Abgaswerten von Millionen Fahrzeugen sowie um Marktmanipulation. Der Prozessbeginn steht noch nicht fest. In München findet der Strafprozess gegen den früheren Audi-Chef Rupert Stadler und drei weitere Führungskräfte wegen Betrugs statt. Den VW-Konzern hat der Dieselskandal mit elf Millionen manipulierten Autos bisher 32 Milliarden Euro gekostet, für Schadenersatz, Nachrüstungen, Strafzahlungen.
Entschädigung: Die US-Umweltbehörde deckt im September 2015 die Manipulation kleiner VW-Dieselmotoren auf. Wenig später fliegt auch die Manipulation großer Audi-Motoren in den USA auf. VW zahlt eine Milliarden-Buße. Der größte Teil der Entschädigungen und Strafen entfielen auf die USA. In Deutschland entschädigt VW Fahrzeugbesitzer nach einem Musterprozess mit 620 Millionen Euro. Es profitieren die, die sich der Musterklage angeschlossen haben.