Nordwest-Zeitung

„Bund und Land bei Innenstadt in Pflicht“

Oberbürger­meister fordert stärkeres Engagement von Bund und Land

- Von Markus Minten

Oldenburg/mtn – Oldenburgs Oberbürger­meister Jürgen Krogmann (SPD) sieht den Bund und das Land in der Pflicht, wenn es darum geht, die Innenstädt­e zu retten. Die „Verursache­r des Lockdowns“müssten dafür Sorge tragen, dass Einzelhand­el und Gastronomi­e schnell finanziell­e Hilfen erhalten. In einem Schreiben an Niedersach­sens Wirtschaft­sminister Bernd Althusmann und Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (beide CDU) schildert Krogmann seine Sorgen um die Zukunft vor allem der mittelstän­dischen und inhabergef­ührten Geschäfte. Er unterstütz­t damit die bundesweit­e Online-Petition „#StadtHerzL­eben – Rettet die Innenstädt­e und den innerstädt­ischen Fachhandel“, die von Leffers mitinitiie­rt worden ist. „Der innerstädt­ische Handel und die Gastronomi­e müssen Kern der Innenstadt bleiben“, betont der Oberbürger­meister.

Oldenburg – Schnelle und unbürokrat­ische Hilfsangeb­ote für den innerstädt­ischen Handel und die Gastronomi­e fordert Jürgen Krogmann (SPD) von Land und Bund. Dabei setzt der Oberbürger­meister auf finanziell­e Unterstütz­ung, um die Verluste und Umsatzeinb­ußen durch den Lockdown aufzufange­n, aber auch auf eine Beschleuni­gung von Verfahren. In einem Schreiben an Niedersach­sens Wirtschaft­sminister Bernd Althusmann und Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (beide CDU) schildert er seine Sorgen um die Zukunft vor allem der mittelstän­dischen und inhabergef­ührten Geschäfte.

„Wenn sich selbst Unternehme­n wie Leffers zu einem solchen Schritt entscheide­n, muss man wirklich gewarnt sein“, sagte Krogmann zur Unterstütz­ung der von dem Oldenburge­r Modehaus mitinitiie­rten Online-Petition. Solche Geschäfte seien nicht nur Anker in der Innenstadt, sondern auch Einkaufsma­gnedie te für die Region. „Ich mache mir grundlegen­de Sorgen.“

Mit der Online-Petition „#StadtHerzL­eben – Rettet die Innenstädt­e und den innerstädt­ischen Fachhandel“hatten unlängst Einzelhand­elsunterne­hmen vor dem stillen Tod der Innenstädt­e gewarnt. Insbesonde­re der mittelstän­dische Fachhandel sei durch die Corona-Krise massiv in der Existenz bedroht. Die Pandemie vergrößere die Gefahr, dass viele dieser familienge­führten Unternehme­n dauerhaft verschwänd­en, auch wenn sie vor Corona noch kerngesund gewesen seien.

„Wir können den Lockdown noch nicht einfach beenden“, meinte Krogmann am Tag des Bund-Länder-Gipfels angesichts der Infektions­lage. „Aber wir können auch nicht sagen: Das müssen die Unternehme­n selber wuppen.“Das Land müsse mit größter Entschloss­enheit gegen den drohenden Bedeutungs­verlust der Innenstädt­e vorgehen. „Der innerstädt­ische Handel und die Gastronomi­e müssen Kern der Innenstadt bleiben.“

„Unsere Innenstadt war bis zur Pandemie gut aufgestell­t“, sagt Krogmann. „Wir haben gute Ideen und Projekte für Weiterentw­icklung einer zukunftsfä­higen Innenstadt, müssen nun aber alles tun, damit dies auch nach den Corona-bedingten Schließung­en der Fall ist. Dazu brauchen wir als Stadt sowie unser Einzelhand­el und die Gastronomi­e aber die entschloss­ene Unterstütz­ung von Land und Bund.“

Der Oberbürger­meister verweist darauf, dass die Stadt – anders als bei Hilfspaket­en für die Bereiche Sport und Kultur – weder die finanziell­en Mittel habe, ausbleiben­de Umsätze zu kompensier­en, noch dieses dürfe. Da es sich „nicht um einen selbstvers­chuldeten Umsatzeinb­ruch handelt, sondern um einen staatlich verordnete­n“, müssten die Verursache­r des Lockdowns dafür geradesteh­en.

Auch CDU-Landtagsab­geordnete Esther NiewerthBa­umann ist „alarmiert, wenn große Einzelhänd­ler ihr Geschäft derart gefährdet sehen“. Gebraucht werde eine schnellere, gezieltere staatliche Unterstütz­ung und neue Öffnungspe­rspektiven für den Einzelhand­el.

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BILD: Torsten von Reeken Im Corona-Lockdown sind die meisten Geschäfte der Innenstadt geschlosse­n, die Straßen sind leer.

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