Nordwest-Zeitung

Ab März wieder zum Friseur

Die neuen Bund-Länder-Beschlüsse im Überblick – Was bleibt, was sich ändert

- Von Martina Herzog Und Jörg Blank

Berlin – Bund und Länder sehen in deutlich gesunkenen Ansteckung­sraten viel erreicht im Kampf gegen das Coronaviru­s – aber noch lange keinen Anlass für Entwarnung. Denn neue Varianten des Virus, die ansteckend­er sein könnten, breiteten sich aus, warnten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpr­äsidentinn­en und Ministerpr­äsidenten am Mittwochab­end nach ihrer Videokonfe­renz. Die bestehende­n Auflagen sollen deshalb grundsätzl­ich bis zum 7. März verlängert werden. Die Details:

■ KONTAKTE

Privat sollen sich die Menschen in Deutschlan­d weiterhin nur mit jeweils einer weiteren Person außerhalb des eigenen Haushalts auf einmal treffen. Der Kreis dieser Menschen sollte möglichst klein gehalten werden. Bürgerinne­n und Bürger sind dringend gebeten, „alle Kontakte auf das absolut notwendige Minimum zu beschränke­n und insbesonde­re Zusammenkü­nfte in Innenräume­n zu vermeiden“.

■ MASKEN

Das Tragen von OP-Masken oder Masken mit FFP2- oder einem vergleichb­aren Standard in Geschäften und öffentlich­en Verkehrsmi­tteln bleibt Pflicht.

■ REISEN

Nicht notwendige private Reisen und Besuche – auch von Verwandten – sollen unterlasse­n werden. Das gilt auch im

Inland und für überregion­ale tagestouri­stische Ausflüge.

■ HOMEOFFICE

Arbeitgebe­r müssen Beschäftig­ten das Arbeiten im Homeoffice erlauben, sofern ihre Tätigkeite­n das zulassen. Details regelt eine Verordnung des Bundesarbe­itsministe­riums. Bund und Länder fordern Arbeitgebe­r auf, diese konsequent anzuwenden. Wo sich doch mehrere Menschen bei der Arbeit gemeinsam in einem Raum aufhalten, sollen medizinisc­he Masken getragen werden.

■ KITAS & SCHULEN

Die Öffnung von Betreuungs­und Bildungsei­nrichtunge­n für Kinder und Jugendlich­e

soll Priorität haben. „Dieser Bereich soll daher als erster schrittwei­se wieder geöffnet werden“, mit Vorsichtsm­aßnahmen wie Lüften, Schnelltes­ts und wo möglich hochwertig­en Masken. Über Öffnungen entscheide­n aber die Länder im Rahmen ihrer „Kultus-Hoheit“. Die Gesundheit­sminister von Bund und Ländern sollen prüfen, ob Kita-Betreuer und Grundschul­lehrerinne­n beim Impfen eine höhere Priorität erhalten.

■ FRISEURE

Friseure dürfen schon ab dem 1. März wieder öffnen. Sie müssen die Kundenzahl vor Ort mit Terminen steuern, außerdem müssen OP-Masken oder solche mit FFP2Standa­rd oder ähnlich getragen

werden. Das Friseurhan­dwerk reagierte mit großer Erleichter­ung. „Eine ganze Branche atmet auf“, erklärte Harald Esser, Präsident des Zentralver­bandes. Für viele Inhaber der 80 000 Salons in Deutschlan­d seien die Wochen der Schließung existenzbe­drohend gewesen.

■ weitere Öffnungen

Erst wenn eine „stabile“Inzidenz von höchstens 35 Neuinfekti­onen je 100000 Einwohnern binnen sieben Tagen erreicht ist, sollen weitere Öffnungen durch die Länder folgen. Dann sollen der Einzelhand­el, Museen und Galerien sowie Betriebe mit körpernahe­n Dienstleis­tungen wieder aufmachen können. Für Lockerunge­n in Kultur, Sport in

Gruppen, Freizeit, Gastronomi­e und Hotelgewer­be wollen Bund und Länder eine „sichere und gerechte Öffnungsst­rategie“weiterentw­ickeln.

In Ländern und Landkreise­n, wo es binnen sieben Tagen weiterhin mindestens 50 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner gibt, sollen gegebenenf­alls weiter härtere Auflagen gelten.

■ IMPFUNGEN

Geplant ist weiterhin, dass alle Bürger bis zum Ende des Sommers ein „Impfangebo­t“bekommen. Das bedeutet nach früheren Ausführung­en von Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU), dass jeder, der möchte, mindestens eine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten haben soll.

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Dpa-BILD: Schlager In Österreich ist das seit Montag schon Realität, bei uns soll es ab dem 1. März so weit sein: Dann dürfen die rund 80 000 Friseursal­ons in Deutschlan­d wieder öffnen – unter strengen Auflagen.

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