Dem Studium fehlt das Campus-Leben
Wie Studenten das Online-Semester wahrnehmen – Kaum persönliche Kontakte
Oldenburg – Durch Corona findet das Studium an der Carl-von-Ossietzky-Universität ausschließlich im Homeoffice statt. Für die Studenten bringt das einige Probleme mit sich. Vor allem diejenigen, die erst in diesem Semester mit ihrem Studium begonnen haben, erleben den Start in einen neuen Lebensabschnitt nur von zu Hause aus.
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Zu diesen Studenten gehört auch Anna Dorina. Im Oktober hat sie ihr Lehramtsstudium in Kunst und Philosophie begonnen und sich eigentlich sehr auf die Diskussionen in den Seminaren gefreut. Diese blieben aber meistens aus. Die Teilnehmer hielten sich im Internet-Gespräch sehr zurück, auch aufgrund der größeren Hemmschwelle durch die erzwungene Distanz. Dozenten neigten unter diesen Umständen eher zu Monologen als zu Dialogen.
Ihre Kommilitonin Arndis sieht das sehr ähnlich. Auch sie begann im Oktober ihr Studium. Andere Leute von der Uni konnte sie bisher nicht treffen, sie sind im Moment nur Namen in einer Chat-Leiste für sie. Allerdings konnte sie schon erahnen, was auf sie zukommt: Bereits ihr Abitur im vergangenen Jahr fiel in die Corona-Zeit. So ist sie von der Situation im Studium nicht allzu enttäuscht. Etwas anderes erhofft hat sie sich aber dennoch.
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Schwer für Erstis
Viel Chaos
Auch bei höheren Semestern zeigt sich Unzufriedenheit mit der Situation. Janne hat zuvor in Bonn studiert, ist in diesem Semester aber für den Master nach Oldenburg gewechselt und entsprechend mit Leben und Alltag des Studiums vertraut. Trotzdem bringt das Corona-Semester Schwierigkeiten. Die Situation erschwere das Finden von Kontakten im Studium. Aber auch Fragen der Studienorganisation seien nicht immer klar. Janne beschreibt die Situation als chaotisch, bemerkt aber auch, dass man die Uni selbst kaum dafür verantwortlich machen könne.
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Kontakte fehlen
Die soziale Situation bleibt das wohl größte Ärgernis. Arndis erzählt, dass es für sie praktisch keinen privaten Kontakt mit anderen Studenten gibt. Die Stadt kennt sie bisher nur oberflächlich, die Menschen, die sie bewohnen, kaum. Aktivitäten wie Besuche von Cafés fallen komplett weg. Sie hat
Studentin Anna Dorina noch Glück, dass sie in einer großen Wohngemeinschaft wohnt.
Bei Anna Dorina sieht es sehr ähnlich aus. Ihr Hauptkontakt ist im Moment ihr Freund, den sie regelmäßig in Cuxhaven besucht. An dem Teil des Studentenlebens, der mit viel Alkohol und Partys zu tun hat, sei sie zwar nicht besonders interessiert. Dennoch finde sie es schade, dass es im