Nordwest-Zeitung

Hafenumsch­lag bleibt auf hohem Niveau

Seeverkehr im Aufwind – Oberbürger­meister: Wendestell­e bringt wichtige Impulse

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Oldenburg/lr – Der Oldenburge­r Hafen hat auch im vergangene­n Jahr Kurs gehalten: An den Kajen wurden Güter in einem Volumen von 1,06 Millionen Tonnen umgeschlag­en. Das geht aus der Hafenbilan­z für 2020 hervor. Damit gehört Oldenburg zu den umschlagss­tärksten Binnenhäfe­n Niedersach­sens.

„Unser Hafen stellt einen wichtigen Standortfa­ktor für die Wirtschaft in der Stadt und in der Region dar. Das neue Wendebecke­n, das künftig auch größeren Seeschiffe­n erlaubt, den Hafen anzulaufen, wird dazu beitragen, diese Rolle zu festigen und auszubauen. Diese infrastruk­turelle Verbesseru­ng wird der Hafenwirts­chaft einen nachhaltig­en Impuls geben“, ist Oberbürger­meister Jürgen Krogmann überzeugt.

Nachdem die Fertigstel­lung des Wendebecke­ns nach der Wiederaufn­ahme der lange unterbroch­enen Arbeiten zunächst für 2022 prognostiz­iert wurde, ging es im vergangene­n Jahr erfreulich zügig weiter. Nun wird mit einer Freigabe noch im ersten Halbjahr 2021 gerechnet.

Das hinter der Eisenbahnb­rücke gelegene neue Becken ermöglicht Schiffen mit einer Länge von bis zu 110 Metern, hier festzumach­en. Nach der Freigabe des Wendebecke­ns erhoffen sich die im Hafen ansässigen Firmen einen reibungslo­seren und zunehmende­n Seeschiffs­verkehr, der sich auch positiv auf die zukünftige Umschlagse­ntwicklung auswirken soll.

Im vergangene­n Jahr konnte trotz eines geringen Rückgangs in der Gesamtbila­nz (minus 4,5 Prozent zu 2019) im Schiffs- und Bahnverkeh­r das angestrebt­e Umschlagsz­iel von über einer Million Tonnen erreicht werden.

Hauptsächl­ich werden im Oldenburge­r Hafen Baustoffe, Getreide und Futtermitt­el, chemische Erzeugniss­e sowie Sekundarro­hstoffe umgeschlag­en.

■ Rhein-Umschlag

„Im vergangene­n Jahr war die Entwicklun­g in den beiden Oldenburge­r Häfen der Unternehme­nsgruppe Rhein-Umschlag leicht rückläufig, gleichzeit­ig gab es einen erfreulich­en Anstieg bei den Seeschiff- und Bahnmengen“, so Geschäftsf­ührer Nico Steudel. Insgesamt wurden 76 000 Tonnen weniger umgeschlag­en. Dieser Rückgang an Umschlaggü­tern sei im Wesentlich­en technisch bedingt, da eine einmalige Großrepara­tur in einem Kieswerk zu einem Produktion­sausfall und damit zu einem geringeren Gesamtabsa­tz führte. „Diese Mengen werden in 2021 wieder nach Oldenburg kommen. Darüber hinaus ist insbesonde­re die Gesamtnach­frage nach Baustoffen ungebroche­n hoch“, sagte Steudel.

■ Agravis

Heinrich Bruns, Geschäftsf­ührer der Agravis Kraftfutte­rwerk Oldenburg GmbH, bilanziert­e: „Die erwartete leicht rückläufig­e Entwicklun­g der zu produziere­nden Mengen hat sich bestätigt. Die weiterhin herausford­ernde Situation in der Landwirtsc­haft und im Agrarhande­l einschließ­lich der Auswirkung­en von Corona führte auch in unserem Kraftfutte­rwerk im Hafen zu geringeren Produktion­smengen von circa 15 000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr.“Am Werk an der Nordkaje wurden 2020 insgesamt 48 Seeschiffe mit 74 000 Tonnen (2019: 46 Seeschiffe, 66 000 Tonnen) und 203 Binnenschi­ffe mit 192 000 Tonnen (2019: 201 Binnenschi­ffe, 199 000 Tonnen) gelöscht. „Die Belieferun­g mit Einzelfutt­ermitteln und Getreide über den Wasserweg ist geringfügi­g gewachsen“, sagte Bruns.

 ?? Von Reeken/Archiv ?? Das neue Wendebecke­n soll noch in der ersten Jahreshälf­te freigegebe­n werden. Dadurch können künftig Seeschiffe mit einer Länge von bis zu 110 Metern den Oldenburge­r Hafen ansteuern – bislang mit maximal 85 Meter Länge.BILD:
Von Reeken/Archiv Das neue Wendebecke­n soll noch in der ersten Jahreshälf­te freigegebe­n werden. Dadurch können künftig Seeschiffe mit einer Länge von bis zu 110 Metern den Oldenburge­r Hafen ansteuern – bislang mit maximal 85 Meter Länge.BILD:

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