Kein Säbelzahntiger
Ich! Will! Rein! Hase mag keinen Schnee.
Vom Phänotyp her ist der Kater ja ein Schnee-Hase: Sein überwiegend weißes Fell lässt ihn derzeit mit der Umgebung nahezu verschmelzen – sofern er sich denn nach draußen wagt. Und daran hapert es. Hase war ja geschätzt ein Jahr alt, als wir ihn im vergangenen Frühjahr bei uns aufnahmen. Da aus dem Winter 2019/20 gerade einmal ein Sowas-wie-Schnee-Tag in Erinnerung blieb, konnten seine Erfahrungen mit der Flockenpracht nicht sehr groß sein. Dementsprechend neugierig waren wir natürlich, wie er auf die (aus norddeutscher Sicht) Nordpolverhältnisse reagieren würde.
Grundsätzlich hatten wir nicht den Eindruck, als würde Hase in einer Linie vom eiszeitlichen Säbelzahntiger abstammen. Während er sich im Sommer über Stunden oder gar ganze Nächte draußen herumtrieb und wir schon dankbar sein mussten, wenn der Herr Kater überhaupt mal wieder vorbeischaute, wurden die Ausflüge mit sinkenden Temperaturen kürzer. Lieber Wollmäuse in der Wärme jagen als echte Mäuse in der Kälte, das schien seine Devise.
Wirklich überrascht waren wir also nicht über unsere Beobachtungen an den Schneetagen: Sehr widerwillig setzte Hase eine Pfote in den Schnee, zog sie wieder zurück und suchte Schutz hinter dem Fenster. Auch als er wegen seiner permanenten störenden Kuschelangriffe auf den Computer einmal vor die Tür gesetzt werden sollte, machte er sofort kehrt und war in unter einer Sekunde wieder im Haus. Lediglich für sein Geschäft (er zieht das Gebüsch dem Katzenklo vor) verschwindet er recht widerwillig nach draußen, um kurz danach aber wieder mauzend vor der Tür zu warten. Der Hase und Schnee – das werden keine Freunde mehr.