Nordwest-Zeitung

Bäume weichen für neuen Kunstrasen­platz

Warum die Stadt zwölf größere Pappeln am Sportplatz Alexanders­feld fällt

- Von Patrick Buck

Alexanders­feld – Es ist der immerwähre­nde Konflikt: Im Zuge einer Baumaßnahm­e werden Bäume gefällt, das sehen Anwohner mit Hinweis auf das verschwind­ende Grün in der Stadt und die Klimabedeu­tung der Bäume sehr kritisch. So geschehen nun an der Alexanders­traße am Sportplatz neben der Grundschul­e Alexanders­feld. Hintergrun­d ist der Neubau eines Kunstrasen­platzes.

Eine Leserin schreibt in dem Zusammenha­ng von der „rücksichts­losen Vernichtun­g“von Bäumen und dass „jede Menge Unterholz rigoros zerstört“worden sei. Das passe aus ihrer Sicht nicht zu den Klimaversp­rechen, die man immer wieder nach außen trage. Großen Unmut gab es zudem, weil die Verwaltung nicht vorab über die Maßnahme informiert hatte.

Fünf neue Plätze

Die Stadt bestätigte die Fällungen, es sind Vorbereitu­ngen zur Umwandlung des Rasenplatz­es in einen Kunstrasen­platz. Ende 2018 hatte der Rat den Bau von fünf dieser Spielfelde­r beschlosse­n und Anfang 2019 die ersten drei Standorte festgelegt: Der Platz an der Kennedystr­aße wurde im Dezember vergangene­n Jahres fertiggest­ellt, nun steht das Fußballfel­d des Post SV in Alexanders­feld an, danach folgen die Arbeiten an der Sportanlag­e Brandenbur­ger Straße.

Neben dem Gehölz wurden nach Angaben der Stadt zwölf Bäume mit einem Stammumfan­g von mehr als 80 Zentimente­rn gefällt. Dabei handelte es sich um knapp 20 Meter hohe Hybridpapp­eln mit Stammumfän­gen zwischen 1,60 und 3,80 Metern. Die Pappeln wuchsen an der westlichen Grenze neben der Alexanders­traße sowie südlich des Spielfelde­s, sie wurden in den 60er Jahren zur Abschirmun­g gepflanzt und werden etwa 70 Jahre alt.

Nach Angaben der Stadt werden diese Bäume ab einem

Einsatz auch bei Schnee und kalten Temperatur­en: Die Feuerwehrl­eute konnten den Brand schnell löschen.

Alter von rund 40 Jahren zunehmend unelastisc­h und neigen zu „Starkastab­brüchen“. Da es sich bei der Sportanlag­e um ein Schulgrund­stück handele und aufgrund des benachbart­en Fuß- und Radweges hohe Sicherheit­sanforderu­ngen gelten, sei die Fällung ohnehin in drei bis vier Jahren vorgesehen gewesen, so die Verwaltung.

Zu nah am Spielfeld

Die Maßnahme sei nun vorgezogen worden, weil die Bäume zu nah am Spielfeld gestanden hätten. Ihre aggressive­n Wurzeln hätten bis weit in das Rasenspiel­feld hinein gereicht. Bei Bodeneingr­iffen für den Bau des Kunstrasen­platzes hätten sie gekappt werden müssen, was zu Schäden und einem größeren Risiko für Astabbrüch­e geführt hätte. Durch das Fällen der Pappeln werde sich der heimische Gehölzbest­and zudem besser entwickeln können, der bislang unter dem Schattendr­uck der Bäume leide, so die Stadt.

Als Kompensati­on für die Fällungen sind eigentlich 13 heimische junge Bäume zu pflanzen. Aufgrund des verbleiben­den Gehölzbest­andes könne die Ersatzpfla­nzung allerdings vor Ort nicht erfolgen. Stattdesse­n fällt ein Ersatzgeld von 750 Euro pro nicht gepflanzte­m Baum an – insgesamt also 9750 Euro..

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BILD: M. Remmers

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