Bäume weichen für neuen Kunstrasenplatz
Warum die Stadt zwölf größere Pappeln am Sportplatz Alexandersfeld fällt
Alexandersfeld – Es ist der immerwährende Konflikt: Im Zuge einer Baumaßnahme werden Bäume gefällt, das sehen Anwohner mit Hinweis auf das verschwindende Grün in der Stadt und die Klimabedeutung der Bäume sehr kritisch. So geschehen nun an der Alexanderstraße am Sportplatz neben der Grundschule Alexandersfeld. Hintergrund ist der Neubau eines Kunstrasenplatzes.
Eine Leserin schreibt in dem Zusammenhang von der „rücksichtslosen Vernichtung“von Bäumen und dass „jede Menge Unterholz rigoros zerstört“worden sei. Das passe aus ihrer Sicht nicht zu den Klimaversprechen, die man immer wieder nach außen trage. Großen Unmut gab es zudem, weil die Verwaltung nicht vorab über die Maßnahme informiert hatte.
Fünf neue Plätze
Die Stadt bestätigte die Fällungen, es sind Vorbereitungen zur Umwandlung des Rasenplatzes in einen Kunstrasenplatz. Ende 2018 hatte der Rat den Bau von fünf dieser Spielfelder beschlossen und Anfang 2019 die ersten drei Standorte festgelegt: Der Platz an der Kennedystraße wurde im Dezember vergangenen Jahres fertiggestellt, nun steht das Fußballfeld des Post SV in Alexandersfeld an, danach folgen die Arbeiten an der Sportanlage Brandenburger Straße.
Neben dem Gehölz wurden nach Angaben der Stadt zwölf Bäume mit einem Stammumfang von mehr als 80 Zentimentern gefällt. Dabei handelte es sich um knapp 20 Meter hohe Hybridpappeln mit Stammumfängen zwischen 1,60 und 3,80 Metern. Die Pappeln wuchsen an der westlichen Grenze neben der Alexanderstraße sowie südlich des Spielfeldes, sie wurden in den 60er Jahren zur Abschirmung gepflanzt und werden etwa 70 Jahre alt.
Nach Angaben der Stadt werden diese Bäume ab einem
Einsatz auch bei Schnee und kalten Temperaturen: Die Feuerwehrleute konnten den Brand schnell löschen.
Alter von rund 40 Jahren zunehmend unelastisch und neigen zu „Starkastabbrüchen“. Da es sich bei der Sportanlage um ein Schulgrundstück handele und aufgrund des benachbarten Fuß- und Radweges hohe Sicherheitsanforderungen gelten, sei die Fällung ohnehin in drei bis vier Jahren vorgesehen gewesen, so die Verwaltung.
Zu nah am Spielfeld
Die Maßnahme sei nun vorgezogen worden, weil die Bäume zu nah am Spielfeld gestanden hätten. Ihre aggressiven Wurzeln hätten bis weit in das Rasenspielfeld hinein gereicht. Bei Bodeneingriffen für den Bau des Kunstrasenplatzes hätten sie gekappt werden müssen, was zu Schäden und einem größeren Risiko für Astabbrüche geführt hätte. Durch das Fällen der Pappeln werde sich der heimische Gehölzbestand zudem besser entwickeln können, der bislang unter dem Schattendruck der Bäume leide, so die Stadt.
Als Kompensation für die Fällungen sind eigentlich 13 heimische junge Bäume zu pflanzen. Aufgrund des verbleibenden Gehölzbestandes könne die Ersatzpflanzung allerdings vor Ort nicht erfolgen. Stattdessen fällt ein Ersatzgeld von 750 Euro pro nicht gepflanztem Baum an – insgesamt also 9750 Euro..