Nordwest-Zeitung

„Das ist unser persönlich­es Abenteuer“

Elsflether­in Fiona Wagenaar und Helmut Schaus wollen in Kolumbien ein Hotel aufbauen

- Von Merle Ullrich

Elsfleth/Kolumbien – Es ist wirklich ein Abenteuer, das Fiona Wagenaar und Helmut Schaus da vor haben. An diesem Samstag wollen sie nach Kolumbien auswandern. Doch die 31-jährige Elsflether­in und ihr 34-jähriger Mann sind völlig gelassen.

Sie haben bisher als Flugbeglei­ter gearbeitet. So lernte die Elsflether­in 2014 ihren Mann, den gebürtigen Peruaner mit deutschen Wurzeln, kennen. Sieben Jahre lebte das Paar in Dubai. Zuvor hatte Helmut Schaus viel in Hotels gearbeitet. Ein eigenes kleines Hotel ist der Traum des Paares – am liebsten in Südamerika.

■ Tipp von Freunden

„Freunde erzählten uns von Kolumbien und der Stadt Santa Marta ganz im Norden“, sagt Fiona Wagenaar. Der Tourismus in der Region wächst. Zweimal flogen sie 2018 nach Kolumbien. Sie fuhren mit

dem Motorrad die Küste am Karibische­n Meer ab und landeten in Buritaca, circa 50 Kilometer von Santa Marta entfernt. Zwei Kilometer in den Bergen fanden sie ein kleines Plateau und kauften das Land.

Die Bergketten der Sierra Nevada de Santa Marta seien eine Attraktion für Touristen, sagt die 31-Jährige. In der Nähe befindet sich die Ciudad Perdida Tayrona, die, neben dem Machu Picchu in Peru, eine

der größten wiederentd­eckten präkolumbi­schen Städte ist.

■ Startschus­s 2019

2019 begannen Wagenaar und Schaus mit den Arbeiten für den Bau ihrer Anlage. Das Paar lebte und arbeitete aber weiter in Dubai. Die Bauarbeite­n konnten sie nur aus der Ferne überwachen. „Es ist auch einiges schief gegangen“, sagt Fiona Wagenaar lachend. Obwohl beide fließend Spanisch sprechen, habe es viele Missverstä­ndnisse gegeben. Der Satz „das macht man hier anders“, fiel häufiger, sagt Fiona Wagenaar. So war es oft ein Kampf, ihre Pläne umzusetzen. Doch nun nimmt ihr Traum Formen an. Entstanden sind ein Haupthaus mit der Wohnung für das Paar, Küchenund Frühstücks­bereich für die Gäste sowie drei Bungalows. „Es fehlen noch die Türen, Fenster, die Einrichtun­g und Elektrizit­ät“, sagt Fiona Wagenaar. Geplant sind noch zwei Glamping-Plätze (LuxusCampi­ng). Ziel ist, alles mit Solarstrom auszustatt­en. „Wir versuchen, alles nachhaltig zu bauen“, sagt sie.

■ Corona bremst aus

Im Moment stehen die Arbeiten coronabedi­ngt still. Ein Pool im natürliche­n Look ist gerade noch fertig geworden. Doch das Paar hält an seinem Plan fest. „Es ist für uns jetzt ein guter Zeitpunkt“, sagt die

Elsflether­in, die im Mai ihr erstes Kind erwartet. „Wir haben normalerwe­ise sechs bis neun Flüge pro Monat. Von März bis November hatten wir jetzt insgesamt zwei“, erzählt Helmut Schaus. Die vergangene­n Monate hat das Paar also vor allem mit Warten verbracht. In Dubai haben die beiden jetzt alle Zelte abgebroche­n. Seit November leben sie in Lienen bei Fiona Wagenaars Eltern. „Wir genießen gerade die Schwangers­chaft und die Zeit mit der Familie, aber jetzt müssen wir langsam los, sonst darf ich wegen der Schwangers­chaft nicht mehr fliegen“, sagt Fiona Wagenaar. Das Baby soll in Kolumbien zur Welt kommen. Eine Hebamme habe sie dort schon und sei über das Internet mit ihr in Kontakt, sagt die 31-Jährige.

Wenn alles nach Plan läuft, dann wollen Fiona Wagenaar und Helmut Schaus im Juni oder Juli die ersten Gäste empfangen. „Wir hoffen einfach für alle das Beste“, sagt Helmut Schaus.

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BILD: privat Alle Bungalows haben einen Ausblick auf das Karibische Meer.
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BILD: privat Fiona Wagenaar und Helmut Schaus wollen nach Kolumbien auswandern.

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