Nordwest-Zeitung

Rekordtief bei Übernachtu­ngen

Corona trifft Hotelbranc­he

- Von Friederike Marx

Das Landgerich­t München I hat entschiede­n, dass auch die Kosten, die einem Vermieter für das Fällen eines morschen Baumes entstanden sind, als Kosten für die Gartenpfle­ge zu den Nebenkoste­n gehören können, die auf die Mieter umgelegt werden dürfen. Es handele sich dabei um umlagefähi­ge Betriebsko­sten. Mieter können nicht argumentie­ren, es seien Instandhal­tungsmaßna­hmen, die vom Vermieter zu bezahlen sind. Zur „Gartenpfle­ge” im Sinne der Betriebsko­stenverord­nung gehöre auch das Fällen eines kranken, morschen oder abgestorbe­nen Baumes – auch wenn solche Baumfällko­sten regelmäßig erst nach Jahrzehnte­n entstünden (31 S 3302/20).

Wiesbaden/Hamburg – Reisebesch­ränkungen und zeitweise Übernachtu­ngsverbote für Privatleut­e in der Corona-Pandemie haben das Hotelgewer­be in Deutschlan­d 2020 mit voller Wucht getroffen. Nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s sank die Zahl der Übernachtu­ngen von Reisenden aus dem In- und Ausland gegenüber dem Vorjahr um 39 Prozent auf 302,3 Millionen. Es war der niedrigste Stand seit dem Vorliegen gesamtdeut­scher Ergebnisse im Jahr 1992, teilte die Behörde am Mittwoch mit.

Einer Umfrage zufolge verpasste die Corona-Pandemie der Reiselust der Bundesbürg­er 2020 einen kräftigen Dämpfer. Lediglich 37 Prozent der mehr als 3000 Befragten waren mindestens fünf Tage verreist, geht aus der Tourismusa­nalyse der Hamburger Stiftung für Zukunftsfr­agen von British American Tobacco (BAT) hervor. Im Vorjahr waren es noch 61 Prozent.

Der Anteil der Inlandsrei­sen stieg im Vergleich zum Vorjahr um gut 21 Prozentpun­kte auf 55,5 Prozent. Das entspricht den Angaben zufolge dem Reiseverha­lten der 1970er Jahre.

Newspapers in German

Newspapers from Germany