Es muss etwas passieren
Alle Jahre wieder dieselben Klagen – und es passiert kaum etwas. So lässt sich auch der aktuelle Wehrbericht überschreiben. Zu wenig Material, zu wenig Personal, zu viel Bürokratie, lautet die beißende Kritik an den Zuständen in der Truppe. Geht die Entwicklung so weiter, dann sieht es für die Bundeswehr düster aus.
Zu verbessern gäbe es jede Menge. Da ist zuvorderst die Ausstattung. Wer unser Land mit veraltetem oder defektem Gerät verteidigen soll, steht auf verlorenem Posten. Wenn wir unsere Soldaten schon in gefährliche Auslandseinsätze schicken, müssen wir sie bestmöglich ausstatten. Beispielhaft steht hier übrigens die Debatte um die Bewaffnung von Drohnen. Während die Gegenseite über diese Geräte bereits massenhaft verfügt, sträubt sich die SPD noch, diese für die Bundeswehr zu erwerben. Das ist höchst verantwortungslos gegenüber unseren Soldaten.
Doch nicht nur an Material mangelt es in der Truppe, es ist auch das Personal, das Sorgen bereitet. Denn im Jahr 2020 ging die Zahl der Neueinstellungen gegenüber dem Vorjahr stark zurück. Weil aber aktive Soldaten immer länger bleiben, wird das Personal insgesamt immer älter. Hier gilt es unbedingt gegenzusteuern. Da die Bundeswehr jedoch mit der freien Wirtschaft um die Rekrutierung von qualifiziertem Nachwuchs konkurriert, muss sie als Arbeitgeber attraktiver werden – ohne dabei die Sorgfalt zu vernachlässigen. Denn der Anstieg neuer Verdachtsfälle von Rechtsextremismus in der Armee stimmt bedenklich.
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