Rückkehr zum normalen Leben für die Geimpften
Das Thema Impfprivilegien gehört auf die Tagesordnung der Bund-Länder-Konferenz am 3. März. Das sagt Dirk Toepffer, der CDU-Fraktionsvorsitzende im Niedersächsischen Landtag.
Herr Toepffer, halten Sie es für richtig, dass man sein „normales“Leben nach der Impfung zurück bekommt? Toepffer: Wenn für einen bestimmten Teil der Bevölkerung die Rechtsgrundlage für Einschränkungen entfällt, warum soll man dieser Gruppe dann die Rückkehr zum normalen Leben nicht gestatten?
Was meinen Sie genau? Toepffer: Es gibt ja schon eine breite Debatte über Privilegien: Die Ostfriesischen Inseln diskutieren, ob sie Personen mit negativem Corona-Test aufnehmen wollen. Israel macht bilaterale Abkommen, damit ihre geimpften Bürger in dem ein oder anderen Land Urlaub machen können. Man sollte darüber nachdenken, ob man Menschen, die einen Impfstatus haben und das Virus nicht mehr weiter verbreiten, den Besuch der Gastronomie, von Geschäften und anderen Einrichtungen ermöglicht. Dreh- und Angelpunkt ist die Frage, können wir den medizinischen Nachweis erbringen.
Und, können wir? Toepffer: Ja, das macht mich sehr zuversichtlich. Aktuelle Studien zeigen, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer zu 95 Prozent vor der Weitergabe des Virus schützt.
Und wie soll es praktisch funktionieren? Kommt der digitale Impfpass?
Toepffer: Das kann ich mir gut vorstellen. Einige Landkreise sind da sehr innovativ und bereiten sich bereits auf diese Situation vor. Die technischen Probleme können wir schnell bewältigen, schwieriger scheint mir die gesamtgesellschaftliche Debatte zu sein. Es wird eine Neiddebatte geben.
Einige werden am RestaurantBesuch gehindert, die Geimpften nicht?
Toepffer: Ich denke, das ist der falsche Ansatz. Was hat derjenige, der nicht geimpft ist, davon, dass dem Geimpften der Besuch eines Geschäfts ebenso verboten wird?
Wer kann das Thema lösen? Toepffer: Wir brauchen eine bundesgesetzliche Lösung. Ich warne davor, dieses sensible Thema in den Ländern unterschiedlich zu handhaben. Ministerpräsident Weil sollte das Thema bei der Bund-LänderKonferenz ansprechen.