Hausärzte impfen ab kommender Woche testweise
Leer und Wesermarsch an Projekt interessiert – Erzieher und Lehrer rücken in Rangfolge vor
Hannover – Im Rahmen eines Pilotprojekts werden von kommender Woche an Hausärzte in Niedersachsen knapp zwei Wochen lang Patienten in ihren Praxen impfen. Das Land und die Kassenärztliche Vereinigung (KVN) seien sich über die Konditionen des Modells einig geworden, teilte die Vizechefin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder, am Dienstag in Hannover mit.
Beteiligt seien Arztpraxen in Uelzen, Lüneburg, Osnabrück und der Region Hannover, erklärte sie. Interesse gebe es auch von niedergelassenen Ärzten in Leer und aus der Wesermarsch.
Einladung über Liste
Geimpft werden sollen Menschen ab 80 Jahren, die nicht so mobil sind und das Impfzentrum in größerer Entfernung nur schlecht aufsuchen könnten. Die Einladung zur Impfung erfolge über die Warteliste des Landes. Das war eine der Bedingungen der Hausärzte, bestätigte KVNSprecher Detlef Haffke. Die Mediziner wollten unnötige Debatten in ihren Praxen über die Impfreihefolge vermeiden.
Die Zahl der zu impfenden Personen bestimmt jede Praxis selbst, erklärte Schröder. Mit dem Projekt solle das Zusammenspiel von Impfzentren, Ärzten und Apotheken geübt werden.
Impfteams in Schulen?
Derweil begrüßte das Land die Änderung der Impfverordnung, wonach Kita-Erzieher und die Lehrer von Grundund Förderschulen früher geimpft werden können. Ob die Impfwilligen sich selbst einen Termin besorgen müssen oder nicht, werde derzeit noch mit den Kommunen abgestimmt, erläuterte Schröder. Auch der Starttermin der Impfungen sei noch unklar. Man wolle die Beschäftigten „so schnell wie möglich“durchimpfen.
Denkbar sei, dass mobile Impfteams direkt an die Schulen kommen. Berücksichtigt werden müsse, dass es bei dem dabei verwendeten Impfstoff von Astrazeneca stärkere Nebenwirkungen geben könne, die kurzfristig zum Ausfall einiger Mitarbeiter führen könnte. Die Landesregierung will sich beim Bund-LänderGipfel dafür einsetzen, dass auch Lehrer an weiterführenden Schulen früher geimpft werden können.