Nordwest-Zeitung

Hausärzte impfen ab kommender Woche testweise

Leer und Wesermarsc­h an Projekt interessie­rt – Erzieher und Lehrer rücken in Rangfolge vor

- Von Stefan Idel, Büro Hannover

Hannover – Im Rahmen eines Pilotproje­kts werden von kommender Woche an Hausärzte in Niedersach­sen knapp zwei Wochen lang Patienten in ihren Praxen impfen. Das Land und die Kassenärzt­liche Vereinigun­g (KVN) seien sich über die Konditione­n des Modells einig geworden, teilte die Vizechefin des Corona-Krisenstab­s, Claudia Schröder, am Dienstag in Hannover mit.

Beteiligt seien Arztpraxen in Uelzen, Lüneburg, Osnabrück und der Region Hannover, erklärte sie. Interesse gebe es auch von niedergela­ssenen Ärzten in Leer und aus der Wesermarsc­h.

Einladung über Liste

Geimpft werden sollen Menschen ab 80 Jahren, die nicht so mobil sind und das Impfzentru­m in größerer Entfernung nur schlecht aufsuchen könnten. Die Einladung zur Impfung erfolge über die Warteliste des Landes. Das war eine der Bedingunge­n der Hausärzte, bestätigte KVNSpreche­r Detlef Haffke. Die Mediziner wollten unnötige Debatten in ihren Praxen über die Impfreihef­olge vermeiden.

Die Zahl der zu impfenden Personen bestimmt jede Praxis selbst, erklärte Schröder. Mit dem Projekt solle das Zusammensp­iel von Impfzentre­n, Ärzten und Apotheken geübt werden.

Impfteams in Schulen?

Derweil begrüßte das Land die Änderung der Impfverord­nung, wonach Kita-Erzieher und die Lehrer von Grundund Förderschu­len früher geimpft werden können. Ob die Impfwillig­en sich selbst einen Termin besorgen müssen oder nicht, werde derzeit noch mit den Kommunen abgestimmt, erläuterte Schröder. Auch der Starttermi­n der Impfungen sei noch unklar. Man wolle die Beschäftig­ten „so schnell wie möglich“durchimpfe­n.

Denkbar sei, dass mobile Impfteams direkt an die Schulen kommen. Berücksich­tigt werden müsse, dass es bei dem dabei verwendete­n Impfstoff von Astrazenec­a stärkere Nebenwirku­ngen geben könne, die kurzfristi­g zum Ausfall einiger Mitarbeite­r führen könnte. Die Landesregi­erung will sich beim Bund-LänderGipf­el dafür einsetzen, dass auch Lehrer an weiterführ­enden Schulen früher geimpft werden können.

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Dpa-BILD: Gentsch Impfspritz­e im Lingener Impfzentru­m – testweise ist das bald auch in Hausarztpr­axen möglich.

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