Nordwest-Zeitung

Immobilien­preise steigen trotz Krise

Unterschie­d zwischen Stadt und Land groß – Höchster Umsatz am Immobilien­markt

- Von Michael Evers

Hannover – Trotz der CoronaKris­e steigen die Immobilien­preise in Niedersach­sen weiter an. Die Preise für Einfamilie­nhäuser legten 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zu, die für Wohnungen um 9 Prozent, sagte Innenminis­ter Boris Pistorius (SPD) am Dienstag in Hannover bei der Vorlage des Landesgrun­dstücksmar­ktberichts. Die Unterschie­de zwischen den Ballungsge­bieten und ländlichen Regionen bleiben dabei erheblich. Auch Wohnbauund Ackerland wurden im vergangene­n Jahr teurer.

Angebot und Nachfrage

Dass mit den Preissteig­erungen der Traum von den eigenen vier Wänden für etliche Menschen unerschwin­glich werde, mache ihm schon

Sorge, räumte Pistorius ein. Allerdings regelten Angebot und Nachfrage die Preise. Mit Blick auf den Wohnungsma­ngel kritisiert­e der Eigentümer­verband Haus & Grund eine Überreguli­erung im Baurecht

in Niedersach­sen mit viel zu langen Genehmigun­gsverfahre­n und unnötig verteuerte­n Baukosten.

Der Gesamtumsa­tz des Immobilien­marktes lag im vergangene­n Jahr in Niedersach­sen

bei 26,3 Milliarden Euro, so viel wie nie zuvor und zugleich eine Steigerung um 8,9 Prozent gegenüber 2019. Trotz der Kontaktbes­chränkunge­n und Corona-Maßnahmen sanken die Verkäufe um lediglich 0,2 Prozent auf eine Gesamtzahl von 111 800.

Grundstück­e teurer

Der Preis für ein durchschni­ttliches gebrauchte­s Einfamilie­nhaus in Niedersach­sen betrug im letzten Jahr 240 000 Euro gegenüber 213000 Euro in 2019. Für ein Grundstück zum Wohnhausba­u wurden 2020 im Schnitt etwa 96 Euro pro Quadratmet­er bezahlt, etwa 7 Euro mehr als noch im Vorjahr. Agrarland ist unterdesse­n im Oldenburge­r Münsterlan­d am teuersten. In Emstek im Landkreis Cloppenbur­g etwa liegt der Richtwert bei 14 Euro pro Quadratmet­er, etwa zehnmal so hoch wie am südlichen Harzrand. Neue Eigentumsw­ohnungen kosteten 2020 im landesweit­en Durchschni­tt rund 3000 Euro pro Quadratmet­er.

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Dpa-BILD: Dittrich Die Immobilien­preise in Niedersach­sen steigen trotz der Corona-Pandemie. Baugrundst­ücke waren 2020 etwa sieben Euro pro Quadratmet­er teuerer als noch im Jahr zuvor.

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