Innenstadt ohne Maske – Leser unschlüssig
Zustimmung und Ablehnung halten sich nach Aufhebung der Tragepflicht die Waage
Oldenburg – Viele Oldenburger haben Dienstag in der Innenstadt tief durchgeatmet – im wahrsten Sinne des Wortes. Erstmals nach vier Monaten durften sie sich ohne MundNase-Schutz innerhalb des Wallrings bewegen, nachdem der Verwaltungsausschuss am Montag die Vorschrift zum Tragen einer Maske unter freiem Himmel in diesem Bereich aufgehoben hatte.
Aber wie findet die Bevölkerung das eigentlich? Die ist vollkommen unentschieden – zumindest diejenigen, die an der NWZ-Umfrage teilgenommen haben. Mit fast 700 Stimmen bis zum Dienstagnachmittag war die Frage eine oft beantwortete. Allerdings ohne klares Meinungsbild: Für 46 Prozent war die Entscheidung angesichts der niedrigen Inzidenzwerte überfällig. Für
Die Maskenpflicht in der Innenstadt ist erst einmal Geschichte. Allerdings könnten die abgeräumten Schilder bei steigenden Infektionszahlen wiederkommen.
ebenfalls 46 Prozent ist die Gefahr von neuen Infektionen hingegen zu groß. 8 Prozent waren unentschlossen.
Auch auf Facebook wurde die Entscheidung, die angesichts dauerhaft niedriger Inzidenzwerte von unter 35 für
die Stadt alternativlos war, diskutiert. Während eine Userin „immerhin einen Fortschritt“sieht, fragen sich andere besorgt, „wie sich das auf die Infektionszahlen auswirkt“. Die Spanne der Meinungen reicht von „momentan sowieso absoluter
Blödsinn, da die Geschäfte eh noch alle geschlossen haben“bis „trotz steigender Zahlen ändert die Stadt Oldenburg ihre Regeln, was absolut unsinnig ist“.
Und Leser Henning Borgstede meint dazu per E-Mail:
„Warum auch sollen sich Menschen in einer ausgestorbenen, menschenleeren, ehemaligen Einkaufs- und Gastronomie-Innenstadt vermummen? Aber es besteht noch ein klein wenig Hoffnung, dass Politiker das Denken noch nicht ganz verlernt haben. Immerhin haben sie nach nur ca. 75 Tagen bemerkt, dass in der Innenstadt kaum noch jemand unterwegs ist.“