Dem Geheimnis der Bäume auf der Spur
Faszinierender Naturfilm von Regisseur Luc Jacquet heute auf 3sat
Bonn – Dokumentarfilmer Luc Jacquet gelang mit „Die Reise der Pinguine“2005 ein phänomenal erfolgreicher Naturfilm. Doch auch mit der poetisch-betörenden Meditation „Das Geheimnis der Bäume“am Mittwoch, 20.15 bis 22.30 Uhr auf 3sat über die Evolution und Ökologie von Bäumen und (Ur-)Wäldern bewies er seine Extra-Klasse.
Der bildmächtige Film basiert auf einer Idee des Botanikers Francis Halle, der viele Jahre lang die Regenwälder der Erde studierte und die Geheimnisse des Zusammenwirkens von Pflanzen und Tieren entschlüsselte. Halle skizziert
in „Das Geheimnis der Bäume“die Evolutionsgeschichte eines Urwalds und macht Bäume als Lebewesen begreifbar.
Mit kuriosen Allianzen und überraschenden Täuschungsmanövern sichern diese seit Jahrhunderten ihre Existenz.
Ameisen werden zu Untermietern und Verteidigern riesenhafter Bäume, Insekten lassen sich von Pflanzen hereinlegen und Urwaldgewächse fungieren als Regengötter.
Der Film erforscht die Weisheit der Bäume und führt in die Tiefen des tropischen Dschungels, in denen die Tiere über den Raum und die Bäume über die Zeit herrschen. Er ist das Dokument eines gefährdeten Naturwunders, das sich aus eigener Kraft erneuern und heilen kann – wenn ihm Zeit und Raum dafür gegeben werden.
Gedreht an Schauplätzen in Peru, Gabun und Frankreich, taucht die Kamera in den tropischen Dschungel ein und erforscht mit den brillanten HDBildern von Antoine Marteau das grüne Leben, wobei die Inszenierung auch Tricksequenzen einsetzt, um die enorme Vielfalt des Lebendigen sichtbar zu machen.
Die Magie des Waldes wird akustisch wie visuell erlebbar. „Das Geheimnis der Bäume“beweist, dass Entwicklungsbiologie nicht in verstaubte Lehrbücher, sondern auf die große Leinwand gehört. In der deutschen Synchronisation leiht der Schauspieler Bruno Ganz dem Botaniker Francis Halle seine Stimme.