Mehrheit für Lockerungen
Was Bürger zu den Corona-Maßnahmen sagen
Berlin/Mannheim – Alles schaut gespannt auf den nächsten Corona-Gipfel am 3. März. Doch während die Bundesregierung am Freitag Hoffnungen auf schnelle und umfassende Lockerungen der Corona-Beschränkungen dämpfte, sieht laut Politbarometer eine Mehrheit der Deutschen das anders: 56 Prozent sind der Ansicht, dass es jetzt zu Lockerungen kommen soll, 41 Prozent lehnen das ab. Das ist das Ergebnis der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen für unsere Zeitung und das ZDF.
Zwar halten weiterhin die meisten Befragten die geltenden Corona-Regelungen für gerade richtig (55 Prozent). Der Anteil derer, die diese übertrieben finden, ist mit 23 Prozent jedoch deutlich gestiegen, im Januar waren es noch 14 Prozent. Nur noch 18 Prozent sind für strengere Maßnahmen, im Januar waren es 28 Prozent. Eine Einschränkung machen die Befragten jedoch: Sollte es zu einer dritten Welle kommen, befürworten nur noch 21 Prozent Lockerungen.
Wenn es darum geht, für welche Bereiche es Lockerungen geben soll, haben für 40 Prozent die Geschäfte oberste Priorität. 22 Prozent wollen als erstes Erleichterungen bei den Kontaktbeschränkungen, 20 Prozent bei Sport, Kultur und Freizeit und 15 Prozent bei den Restaurants. Die Öffnung der Grundschulen und Kitas unterstützen 44 Prozent der Befragten, 26 Prozent hätten sich sogar die Öffnung aller Schulen gewünscht.
■ Weitere Ergebnisse des Politbarometers lesen Sie auf
Mannheim/ctj – Die Zustimmung für die Arbeit der Bundesregierung bröckelt – auch wenn sie noch auf hohem Niveau liegt. Das geht aus den Umfragewerten des Politbarometers hervor, das die Forschungsgruppe Wahlen für unsere Zeitung und das ZDF erstellt hat. Wichtige Ergebnisse der repräsentativen Umfrage vom Februar im Überblick:
Aktuell sind 79 Prozent der Befragten der Meinung, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel einen guten Job macht (im Januar waren es noch 83 Prozent), gut jeder Fünfte ist gegenteiliger Ansicht (im Januar erst 15 Prozent). Noch stärker zurückgegangen ist die Zufriedenheit mit der Arbeit der Regierung. Einverstanden mit Union/SPD sind 70 Prozent (im Januar 78), unzufrieden ist nun jeder vierte befragte Bürger, zuvor waren es 19 Prozent.
Nicht gut sieht es auch bei der Solidarität aus: Für gut zwei Drittel der Bevölkerung und Mehrheiten in allen politischen Lagern hat der gesellschaftliche Zusammenhalt in den vergangenen Jahren abgenommen. 13 Prozent (2020: 10 Prozent) verzeichnen hingegen eine Zunahme – für 19 Prozent (vorher 20) hat sich kaum etwas verändert.