Nordwest-Zeitung

Steuergeld ist Steuergeld

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Man muss diese Summen vielleicht einmal mit all ihren Nullen schwarz auf weiß sehen: 59 000 000 Euro soll der Bahnüberga­ng Alexanders­traße kosten, oder 59 Millionen Euro ohne so viele Nullen. Bis dato war in den Planungen immer von „nur“30 bis 35 Millionen Euro die Rede.

Dass die Unterführu­ng dringend benötigt wird, steht außer Frage. Zumal jetzt, da der Ausbau der Bahnstreck­e durch die Stadt auch höchstrich­terlich entschiede­n ist. Die täglichen Staus vor geschlosse­nen Straßen sind eine Zumutung für Verkehrste­ilnehmer und Anwohner gleicherma­ßen.

Aber müssen öffentlich­e Bauten – vor allem auch im Verkehrsbe­reich – wirklich so teuer sein? Elendig lange Planungsze­iten – in denen die Baukosten explodiere­n – sind sicher ein Grund, aber nur einer. Irgendwie war es schon immer etwas teurer, mit Steuergeld zu bauen. Beispiel gefällig? Die Bahnüberfü­hrung in Wechloy war schon 1990 mit Kosten von 27 Millionen – so schrieb unsere Zeitung seinerzeit – „aus dem Rahmen“gefallen, D-Mark wohl gemerkt, also „nur“rund 13,8 Millionen Euro.

Und deshalb ist die gute Nachricht, dass die Stadt bei den Kosten auf einmal außen vor ist, auch nur eine vermeintli­ch gute: Zwar wird der Haushalt der Stadt nicht belastet, was sicher der ein oder anderen lokalen Investitio­n zugute kommt. Bezahlt wird der Neubau aber so oder so von uns Steuerzahl­ern. Und somit finanziere­n Oldenburge­r ähnliche Projekte bundesweit mit. @ Den Autor erreichen Sie unter Minten@infoautor.de

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