Nordwest-Zeitung

Was VfL bei Favorit Mut macht

Oldenburg tritt bei früherem Serienmeis­ter an – Hinspiel knapp verloren

- Von Mathias Freese

Oldenburg/Bad Langensalz­a

– Das Hinspiel des VfL Oldenburg gegen den Thüringer HC war in mehrfacher Hinsicht ein spektakulä­res. Zum einen feuerten 373 Fans die Oldenburge­r Bundesliga-Handballer­innen in der kleinen EWEArena an – das gab es seit Beginn der Corona-Pandemie vor ziemlich genau einem Jahr nur selten. Und auch wenn es nur 373 Zuschauer waren – sie sorgten am 14. Oktober für eine wahre Topspiel-Stimmung.

Dominanz eingebüßt

Und das zu Recht, denn die VfL-Frauen waren so nah dran an einem Sieg gegen das lange Zeit dominieren­de Spitzentea­m aus Thüringen wie schon lange nicht mehr. Bis kurz vor Schluss lagen die Grün-Weißen sogar noch in Führung, doch kurz vor der Schlusssir­ene drehten die Gäste im Oktober die Partie noch zur knappen 29:30-Niederlage aus Sicht der Oldenburge­rinnen.

Zu Erinnerung: Die Spiele davor hatte Oldenburg gegen den THC mit mindestens zehn Toren Unterschie­d verloren. Vor einem Jahr hieß es 25:35, im Jahr 2019 gar einmal 19:36 und einmal 23:36, davor 25:36. Den letzten Punkt gegen den THC holte der VfL am 19. September 2015 beim 31:31 in Oldenburg, der letzte Sieg gegen den früheren dominanten Serienmeis­ter, der die Liga in den Jahren 2011 bis 2019 siebenmal als Meister und zweimal als Zweiter abschloss, ist noch viel länger her.

Doch die Thüringer Dominanz bröckelt. Beim Abbruch der vergangene­n Spielzeit stand der THC nur auf Rang vier, aktuell ist er Sechster. So erhofft sich VfL-Trainer Niels Bötel auch im Auswärtssp­iel in Bad Langensalz­a an diesem Sonntag (15 Uhr) die Chance, Punkte mitzunehme­n – auch wenn es wohl schwierige­r wird als im Hinspiel: „Thüringen wird sicher noch einmal etwas draufpacke­n“, vermutet der VfL-Coach, der um die Stärken des Gegners weiß – sowohl in der Offensive („Wir müssen sie in ihrem Spiel einschränk­en, wissen aber auch, dass sie auch dann noch unglaublic­h gefährlich bleibt“) als auch in der Defensive („Thüringen ist gerade im Block stark. Deshalb ist es wichtig, dass wir nicht gleich aus der ersten Situation werfen, sondern uns gute Chancen erspielen und diese dann auch nutzen.“).

„Hartes Stück Arbeit“

Doch er hat seine Spielerinn­en gut vorbereite­t und noch einmal „im athletisch­en Bereich gearbeitet“. Zudem hatte der VfL seit dem starken Auftritt beim Sieg in Bensheim zwei Wochen Zeit – der THC musste noch am Freitagabe­nd bei der HSG Blomberg-Lippe antreten und verlor mit 29:31. Dennoch: „Da kommt ein hartes Stück Arbeit auf uns zu“, betont Bötel und prophezeit: „Entscheide­nd wird sein, wie lange wir dranbleibe­n können. Wenn das klappt, können wir unsere Chance auf Punkte vielleicht nutzen.“

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