Telekom in neuer Dimension
Ausland treibt Umsatz über 100 Milliarden Euro – Stabile Dividende
Bonn – Nach der Übernahme des US-Konkurrenten Sprint hat die Deutsche Telekom erstmals in ihrer Geschichte einen dreistelligen Milliardenumsatz gemacht. Die konzernweiten Erlöse stiegen im vergangenen Jahr um 25,4 Prozent auf 101 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Bonn mitteilte. Betrachtet man die Erlöse auf Basis gleicher Geschäftsanteile – also noch ohne Sprint – und ohne Wechselkurseinflüsse, wäre es ein Plus von drei Prozent gewesen.
Mehr Gewinn
Das Ausland wird immer wichtiger für den ehemaligen Staatsmonopolisten, dort machte er 2020 drei Viertel seines Geschäfts. 2019 waren es knapp 70 Prozent. Nur noch gut 60 000 der insgesamt gut 226300 Beschäftigten sind im Inland tätig. Wichtigster Motor ist T-Mobile US.
Der Gewinn kletterte 2020 um 7,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Für 2020 sollen die Aktionäre erneut 60 Cent Dividende pro Aktie erhalten. Die – virtuelle – Hauptversammlung ist am 1. April.
Mit diesem Zahlenwerk erreichte das Unternehmen seine Ziele für 2020, die es erst im November angehoben hatte. Im laufenden Jahr will der Konzern eine Schippe drauflegen und den operativen Gewinn steigern.
Die Corona-Pandemie erwies sich als Fluch und Segen zugleich. Denn die Schließungen von Verkaufsshops und die eingeschränkte Reisetätigkeit waren Gegenwind für den Konzern – weil weniger Menschen in andere Weltregionen reisten, sanken die RoamingEinnahmen. Zugleich wuchs die Bedeutung von InternetVerbindungen – und die Verbraucher waren bereit, hierfür tiefer in die Tasche zu greifen.
„2020 haben wir Historisches erreicht. Wir haben im Telekom-Buch ein dickes wie wichtiges Kapitel geschrieben“, sagte Vorstandsvorsitzender Tim Höttges. „Wir haben einen wegweisenden Deal in den USA abgeschlossen“, sagte er mit Blick auf die Sprint-Übernahme. Zudem habe man „unsere Marktposition in Europa verbessert und gleichzeitig mit unseren stabilen Netzen einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Folgen geleistet.“
Tempo bei Glasfaser
In Deutschland stieg die Zahl der Breitbandkunden um 388 000. Hier will die Telekom beim Ausbau ihres Glasfasernetzes mehr Tempo machen. Bis Ende 2024 sollen die schnellen Internetverbindungen mit Gigabit-Speed in etwa 10 Millionen Haushalten möglich sein. Derzeit sind die reinen Glasfaseranschlüsse in 2,2 Millionen Haushalten verfügbar. 2021 sollen 1,2 Millionen hinzukommen.