Nordwest-Zeitung

Winter zum zehnten Mal in Folge zu warm

Im Februar kam es zu Temperatur­en über 20 Grad – Forscher sind beunruhigt

- Von Eva Krafczyk

Die 19-jährige Billie Eilish ist nicht nur einer der derzeit größten Musikstars der Welt, sie steht auch für eine neue Promi-Kultur. Eine seit Freitag verfügbare Dokumentat­ion beim Streamingd­ienst Apple TV+ zeichnet den fantastisc­hen Aufstieg der Sängerin nach. „Billie Eilish: The World’s a Little Blurry“heißt der 144 Minuten lange Film, und zeigt vor allem die Arbeiten an ihrem ersten Album „When We All Fall Asleep, Where Do We Go?“aus dem Jahr 2019.

Offenbach – Schnee und Frost hielt der diesjährig­e Winter ebenso bereit wie Biergarten­wetter, das die ersten Menschen schon zu kurzen Hosen und bauchfreie­n Tops greifen ließ. Zwar lagen die Tage mit Höchstwert­en von 20 Grad und mehr schon nahe am März und damit am meteorolog­ischen Frühlingsa­nfang, doch auch über die drei Wintermona­te Dezember, Januar und Februar betrachtet war es – wieder einmal – zu warm, so der Deutsche Wetterdien­st (DWD) am Freitag in seiner vorläufige­n Winterbila­nz mit den Auswertung­en seiner rund 2000 Messstatio­nen. Genauer gesagt: Es war der zehnte zu warme Winter in Folge.

Zunächst bitterkalt

Gerade im Februar gab es vor allem in der Nord- und der Osthälfte Deutschlan­ds wieder einen „richtigen“Winter mit reichlich Schnee. Anfang Februar sorgte eine extrem seltene Grenzwette­rlage für Schnee und Eis im Norden, während im Süden milde Temperatur­en herrschten. Vor allem in Thüringen und in Osthessen

herrschten in den Nächten Gefriersch­ranktemper­aturen um minus 20 Grad.

Bereits gefallene Schneemeng­en in den Alpen und später auch den Mittelgebi­rgen führten Ende Januar mit einsetzend­em Tauwetter und kräftigen Regenfälle­n im Westen und Süden zu starkem Hochwasser. Trockenhei­t war dagegen etwa in Teilen von Sachsen, Thüringen und Brandenbur­g ein Problem.

Bemerkensw­ert war im Februar auch der Temperatur­anstieg nach der Kälte. Hatte es zunächst so ausgesehen, als könnte der Monat überdurchs­chnittlich kühl ausfallen, legte das Wetter einen RekordUmsc­hwung hin.

Entwicklun­g bedenklich

Erstmals seit Beginn der Wetteraufz­eichnungen wurden im Winter an sechs aufeinande­rfolgenden Tagen Temperatur­en von mindestens 20 Grad gemessen. „Da zeigt sich ganz deutlich die Klima-Erwärmung“, sagt eine Sprecherin des DWD. So schön die Temperatur­en für viele auch seien – Klimaforsc­her und Meteorolog­en seien angesichts dieser Werte sehr beunruhigt.

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