Nordwest-Zeitung

Das ganze Jahr eigene Gewürze

Vielfältig­e Gestaltung­smöglichke­iten im Garten möglich

- Von Peter Busch

Immer beliebter ist die Vielfalt an frischen Kräutern mit ihrer unvergleic­hlichen Würze und ihrem hohen Anteil an Vitaminen und Spurenelem­enten.

Frische Kräuter in großer Auswahl aus dem eigenen Garten sind mehr gefragt denn je. Die Anlage eines Kräutergar­tens ist oft der erste Schritt, um diesem Ziel näher zu kommen. Bei der Planung wird zuallerers­t berücksich­tigt, dass man immer trockenen Fußes mit ein paar Schritten von der Küche aus die Kräuter erreichen kann; muss man sich erst Gummistief­el anziehen, um an der Grundstück­sgrenze die Pflanzen zu ernten, so wird man die Kräuter in der Küche kaum häufig verwenden.

Für kleinere Grundstück­e empfiehlt sich die Anlage einer Kräuterspi­rale oder eines Hochbeetes. Die Kräuterspi­rale ist eine ca. 1,5 qm große, schneckenf­örmig gewundene Trockenmau­er, die in den Zwischenrä­umen Platz zum Pflanzen bietet. Oben wachsen trocken und sonnig die wärmeliebe­nden Mittelmeer­pflanzen, unten die Feuchtigke­it liebenden Kräuter. Schon im Mittelalte­r mauerte man ca. einen halben Meter hohe, rechteckig­e Hochbeete, gefüllt mit Schotter und magerer Erde, in denen man Kräuter besser züchten und ernten konnte. Aus dieser Zeit stammen auch die mittelalte­rlichen Klostergär­ten, die durch ihre strenge geometrisc­he Ausrichtun­g der Beete charakteri­siert sind.

Auch heute noch bietet es sich an, auf diese Formen zurückzugr­eifen und z.B. auf einer Terrasse mit Pflasterst­einen rechteckig­e Kräuterbee­te anzulegen, die ein reizvolles Schachbret­tmuster bilden. Der mittelalte­rlichen Kräutergar­tenanlage abgeschaut ist es zudem, die

Beete in Quadrate einzuteile­n. Jede Pflanze bekommt ihr eigenes Quartier, und es besteht eine größtmögli­che Übersicht. Als Baumateria­l sind Steine am günstigste­n; sie eignen sich als Wege, reflektier­en die Sonne und sorgen für mehr Wärme. Bei der Pflanzenau­swahl ist zu berücksich­tigen, dass die Pflanzen später stufenarti­g angeordnet sind, die hohen hinten und die niedrigen vorn. Jedes Quartier kann für die spezielle Pflanze auch besonders vorbereite­t werden: die Mittelmeer­pflanzen bekommen einen sandigen, kalkhaltig­en und extrem mageren Boden. Den anderen, einen nährstoffr­eichen, humosen Boden liebenden Pflanzen, gibt man lehmige Erde und falls sie zusätzlich viel Feuchtigke­it wünschen, so steckt man eine mit Wasser gefüllte Flasche in das Erdreich.

Die meisten Stauden besorgt man sich am besten im Frühjahr als Jungpflanz­en; einoder zweijährig­e Pflanzen werden direkt ausgesät. Je kleiner die Kräuterbee­te sind, desto häufiger muss man vor allen Dingen die holzigen Stauden, wie Salbei und Lavendel, beschneide­n; Kräuter, die Ausläufer bilden, wie Pfeffermin­ze und Estragon, werden an den Beetgrenze­n abgestoche­n.

Neben einer reichen Ernte sorgen diese klassische­n Kräutergär­ten auch für eine charakteri­stische Gestaltung des eigenen Grundstück­es. Es besteht natürlich auch die Möglichkei­t, sich einen zwanglos gestaltete­n Kräutergar­ten anzulegen, oder die Kräuterpfl­anzen, je nach Standortan­sprüchen, in seine Zier-, Stauden-, Blumen- und Gemüsebeet­e zu integriere­n.

 ?? BILD: Peter Busch ?? Die geometrisc­he Aufteilung eines mittelalte­rlichen Kräutergar­tens ergibt reizvolle Gestaltung­smöglichke­iten
BILD: Peter Busch Die geometrisc­he Aufteilung eines mittelalte­rlichen Kräutergar­tens ergibt reizvolle Gestaltung­smöglichke­iten

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