Viele Überraschungen beim Kater-Suchspiel in der Dunkelheit
Zuletzt war es ja tagsüber wieder warm und nachts mild, weshalb der Kater seine Draußen-Zeit nach einer schneebedingten „Home-Cating“-Phase deutlich ausgeweitet hat. Das bedeutet für mich allerdings vermehrt eine Rückkehr zum Hase-Suchspiel. Denn es ist ja nicht so, dass der Kater mir ständig hinterher tapert, auf Pfiff sofort bei Fuß sitzt oder generell aufs Wort hört – er ist ja kein Hund, sondern ein Freigeist. Wo er sich bei seinen Streifzügen herumtreibt? Weiß vielleicht der Geier, aber der sagt mir ja nichts.
Ich möchte den Kater aber vor dem Zubettgehen lieber im Haus haben, allein schon, um die Nachbarschaft vor den laut gemaunzten Befehlen zum unverzüglichen Öffnen der Haustür um 3 Uhr nachts zu bewahren. Daher ist es vermehrt meine Aufgabe, den Ka
Gefunden: Wenn Kater Hase sein Ruhe haben will, findet er die erstaunlichsten Verstecke.
ter zurück zum Haus zu locken. Man muss schon ein gesundes Selbstbewusstsein haben, um nachts ums Haus zu schleichen und halblaut „Hase“ins Wohnviertel zu rufen. Zumal es interessant wäre, zu erfahren, was die Nachbarn wohl vermuten, wen oder was ich da zur Rückkehr bewegen möchte.
Übrigens gilt hier dasselbe wie bei meinen Kindern: In 80 Prozent der Fälle bleibt mein
Rufen ohne Wirkung. Das mag daran liegen, dass Hase mich nicht hört, mich nicht hören will oder ich mal wieder einem generellen Irrtum unterliege. Denn immer wieder kommt es vor, dass ich Hase draußen im Grünen vermute, er das Haus aber gar nicht verlassen hat.
Der Kater hat sich über die Monate, in denen er bei uns lebt, nämlich zum Meister des Versteckspiels entwickelt. Das liegt auch daran, dass er im
Haus nicht wirklich „seinen“Platz hat. Zwar haben wir ihm vom Kissen bis zur Versteckhöhle bereits verschiedene Varianten angeboten. Doch die speziell für ihn vorgesehenen Objekte hat er stets verschmäht.
So wählt Hase seine Schlafplätze eher nach Lust und Laune. Mal fläzt er sich wie ein angeschickerter Jugendlicher rücklings und alle Viere von sich gestreckt auf dem Sofa. Mal sucht er die Wärme der Fußbodenheizung im Badezimmer. Mal rollt er sich am Fußende meines Betts zusammen und beißt mir gelegentlich in den Fuß.
Immerhin ist er dann noch einfach zu entdecken. Schwerer wird es, wenn er sich Höhlen sucht, die er selbst auswählt: das Pulloverfach im Kleiderschrank, die Lücke hinter dem Regal unter der Dachbodenschräge oder die Krimskramskiste im Wohnzimmerregal. Haben Sie schon mal abends gemütlich im Wohnzimmer gesessen und plötzlich raschelt es von irgendwo her? Mit dem Adrenalinschub bin ich dann genauso nachtaktiv wie der Kater.
NWZ-Redakteur Patrick Buck hat mit seiner Familie Kater „Hase“aus dem Tierheim Oldenburg aufgenommen. Von seinen Erlebnissen mit dem neuen Mitbewohner berichtet er in dieser Kolumne. Alle Infos zur Tiervermittlung gibt es beim Tierheim unter 0441 50 42 93.
@ www.tierheim-ol.de
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