Nordwest-Zeitung

Kultur „wieder im Blick“– das genügt vielen nicht

Kulturorte und Veranstalt­er nach Politikgip­fel zwischen Zuversicht und Ungeduld

- Von Oliver Schulz

Oldenburg – Nach den Zeiten kulturelle­n Stillstand­es während der Corona-Pandemie zeichnet sich langsam eine Wiederbele­bung ab. Mit den Beschlüsse­n von Bund und Ländern darf die Kulturszen­e in mehreren Schritten auf Öffnung hoffen – sofern es das Infektions­geschehen zulässt. Der Zeitplan löst bei Museen und Theatern vorsichtig­e Zustimmung aus. „Lange Zeit kam die Kultur in den Überlegung­en der Politik überhaupt nicht vor. Da hat es uns gefreut, dass sie im aktuellen Stufenplan der Bundesregi­erung endlich eine konkrete Perspektiv­e bekommt“, sagte Christian Firmbach, Generalint­endant des Oldenburgi­schen Staatsthea­ters unserer Zeitung. „Es bleibt abzuwarten, was das im Einzelnen für Niedersach­sen und Oldenburg bedeutet. Klar ist, wir sind spielberei­t und freuen uns auf unser Publikum.“

Das Landesmuse­um für Kunst und Kulturgesc­hichte Oldenburg scheint diesen Schritt schon gehen zu dürfen. „Wir stehen bereit, um unsere drei Häuser Schloss, Augusteum und Prinzenpal­ais am kommenden Dienstag um 10 Uhr zu öffnen“, sagte Museumsdir­ektor Rainer Stamm. „In unseren Räumen lassen sich Abstands- und Hygienereg­eln konsequent umsetzen – das war allerdings auch schon im vergangene­n Mai so.“Um im Bedarfsfal­l schnell reagieren und Kontakte nachvollzi­ehen zu können, sollen sich Besucher im Eingangsbe­reich der drei Häuser registrier­en lassen.

In der Kino-Branche werden die Beschlüsse als unzureiche­nd kritisiert. „Letztlich wurde die Wiedereröf­fnung vertagt“, sagte Christian Bräuer von der AG Kino-Gilde. Es gebe „viel zu viele offene Fragen“. Heftige Kritik kommt aus der Veranstalt­ungsbranch­e. Der Deutsche Eventverba­nd zeigte sich „fassungslo­s“. Für sie fehle jegliche Öffnungspe­rspektive.

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