Haupt- und Realschüler bleiben weiter zusammen
Oberschule Alexanderstraße setzt als einzige OBS auf rein jahrgangsbezogenen Unterricht – Heute virtueller Info-Tag
Oldenburg – Die Entscheidung ist gefallen: Die Oberschule (OBS) Alexanderstraße, die an diesem Freitag zu einem virtuellen Info-Tag einlädt, wird ihre Schülerinnen und Schüler weiterhin unabhängig vom Leistungsstand in gemeinsamen Klassen unterrichten – als einzige OBS in der Stadt. Die Oberschule habe sich bereits bei ihrer Gründung vor etwa zehn Jahren bewusst für die jahrgangsbezogene Arbeit ausgesprochen, so das Schulamt.
■ Schulelternrat dafür
Gemeinsam mit Lehrkräften, Eltern und Schülern sei die Frage in den vergangenen Jahren diskutiert worden. Das bestehende System des jahrgangsbezogenen Unterrichts arbeite „nach Ansicht einer deutlichen Mehrheit der Beteiligten“erfolgreich und solle bestehen bleiben. Dafür hätten sich der Schulelternrat, die Vertretung der Schülerschaft, der Großteil des Kollegiums und die Schulleitung ausgesprochen.
Schulleiter Hartmut Denker sagte: „Die Schulleitung hat für diese Entscheidung geworben.“Sie sei mit deutlicher Mehrheit gefallen, im Schulelternrat sogar einstimmig, sie entspreche aber nicht der Meinung sämtlicher Eltern, es gebe Eltern, die einen deutlicheren Realschulzweig wollten. Im Kollegium hätten zwei Drittel dafür gestimmt, auch die Schülervertretung sei „am Ende dafür gewesen“.
■ Neubau kommt
Die Schule habe damit „ein Alleinstellungsmerkmal“in der Schullandschaft. Sie folge der Überzeugung, „dass es gut ist, wenn Schüler in einem Jahrgang unterrichtet werden, damit keine Stigmata entstehen“, sagte Denker. Das Konzept laufe im übrigen „sehr erfolgreich“, das zeige sich sowohl „an hochwertigen Sek-1Abschlüssen, die über dem Landesdurchschnitt liegen und an steigenden Schülerzahlen in den vergangenen drei Jahren“.
Auch wenn es keine strukturelle Veränderung gibt, bewertet Denker den Prozess als äußerst produktiv: „Wir haben die Stärken und Schwächen unseres Systems gründlich analysiert und wissen nun, wo wir noch Optimierungsbedarf haben. Daran wird in den nächsten Jahren weiter intensiv gearbeitet.“
Besondere Bedeutung habe die Entscheidung auch vor dem Hintergrund größerer Bauvorhaben, so die Stadt. Die OBS werde in den nächsten Jahren gründlich saniert und erhalte einen Neubau. Die didaktische Leiterin Nicole Kersten sagt: „Wir können nun durch die Baumaßnahmen unser Konzept prima räumlich abbilden. Den Kindern und Jugendlichen können wir im Unterricht so viel gerechter werden.“
Sozialdezernentin Dagmar Sachse meint dazu: „Wir investieren in den nächsten Jahren sehr stark in die räumliche Ausstattung der Oberschule. Erfolgreiche Schule kann vor allem dann gelingen, wenn gute pädagogische Konzepte auf gute organisatorische Rahmenbedingungen treffen. Da arbeiten wir Hand in Hand.“
Die jahrgangsbezogene Arbeit ist eine von zwei möglichen Organisationsformen
einer Oberschule: Arbeitet sie jahrgangsbezogen, werden alle Schüler unabhängig vom
Leistungsniveau in den gleichen Klassen unterrichtet. Arbeitet sie in Schulzweigen, werden die Schüler in einem Realschulzweig und einem Hauptschulzweig beschult.
■ Virtueller Info-Tag
Die OBS Alexanderstraße informiert kommende 5.-Klässler und ihre Eltern am virtuellen Tag der offenen Tür an diesem Freitag, 5. März, zwischen 15 und 18 Uhr auf der Homepage www.obs-alex.de.
Neben einem virtuellen Rundgang gibt es Videokonferenzen u.a. mit kurdischem (15 Uhr) und arabischem Sprachmittler (16 Uhr) – alle Zeitfenster auf der Homepage.