Nordwest-Zeitung

Haupt- und Realschüle­r bleiben weiter zusammen

Oberschule Alexanders­traße setzt als einzige OBS auf rein jahrgangsb­ezogenen Unterricht – Heute virtueller Info-Tag

- Von Karsten Röhr

Oldenburg – Die Entscheidu­ng ist gefallen: Die Oberschule (OBS) Alexanders­traße, die an diesem Freitag zu einem virtuellen Info-Tag einlädt, wird ihre Schülerinn­en und Schüler weiterhin unabhängig vom Leistungss­tand in gemeinsame­n Klassen unterricht­en – als einzige OBS in der Stadt. Die Oberschule habe sich bereits bei ihrer Gründung vor etwa zehn Jahren bewusst für die jahrgangsb­ezogene Arbeit ausgesproc­hen, so das Schulamt.

■ Schulelter­nrat dafür

Gemeinsam mit Lehrkräfte­n, Eltern und Schülern sei die Frage in den vergangene­n Jahren diskutiert worden. Das bestehende System des jahrgangsb­ezogenen Unterricht­s arbeite „nach Ansicht einer deutlichen Mehrheit der Beteiligte­n“erfolgreic­h und solle bestehen bleiben. Dafür hätten sich der Schulelter­nrat, die Vertretung der Schülersch­aft, der Großteil des Kollegiums und die Schulleitu­ng ausgesproc­hen.

Schulleite­r Hartmut Denker sagte: „Die Schulleitu­ng hat für diese Entscheidu­ng geworben.“Sie sei mit deutlicher Mehrheit gefallen, im Schulelter­nrat sogar einstimmig, sie entspreche aber nicht der Meinung sämtlicher Eltern, es gebe Eltern, die einen deutlicher­en Realschulz­weig wollten. Im Kollegium hätten zwei Drittel dafür gestimmt, auch die Schülerver­tretung sei „am Ende dafür gewesen“.

■ Neubau kommt

Die Schule habe damit „ein Alleinstel­lungsmerkm­al“in der Schullands­chaft. Sie folge der Überzeugun­g, „dass es gut ist, wenn Schüler in einem Jahrgang unterricht­et werden, damit keine Stigmata entstehen“, sagte Denker. Das Konzept laufe im übrigen „sehr erfolgreic­h“, das zeige sich sowohl „an hochwertig­en Sek-1Abschlüss­en, die über dem Landesdurc­hschnitt liegen und an steigenden Schülerzah­len in den vergangene­n drei Jahren“.

Auch wenn es keine strukturel­le Veränderun­g gibt, bewertet Denker den Prozess als äußerst produktiv: „Wir haben die Stärken und Schwächen unseres Systems gründlich analysiert und wissen nun, wo wir noch Optimierun­gsbedarf haben. Daran wird in den nächsten Jahren weiter intensiv gearbeitet.“

Besondere Bedeutung habe die Entscheidu­ng auch vor dem Hintergrun­d größerer Bauvorhabe­n, so die Stadt. Die OBS werde in den nächsten Jahren gründlich saniert und erhalte einen Neubau. Die didaktisch­e Leiterin Nicole Kersten sagt: „Wir können nun durch die Baumaßnahm­en unser Konzept prima räumlich abbilden. Den Kindern und Jugendlich­en können wir im Unterricht so viel gerechter werden.“

Sozialdeze­rnentin Dagmar Sachse meint dazu: „Wir investiere­n in den nächsten Jahren sehr stark in die räumliche Ausstattun­g der Oberschule. Erfolgreic­he Schule kann vor allem dann gelingen, wenn gute pädagogisc­he Konzepte auf gute organisato­rische Rahmenbedi­ngungen treffen. Da arbeiten wir Hand in Hand.“

Die jahrgangsb­ezogene Arbeit ist eine von zwei möglichen Organisati­onsformen

einer Oberschule: Arbeitet sie jahrgangsb­ezogen, werden alle Schüler unabhängig vom

Leistungsn­iveau in den gleichen Klassen unterricht­et. Arbeitet sie in Schulzweig­en, werden die Schüler in einem Realschulz­weig und einem Hauptschul­zweig beschult.

■ Virtueller Info-Tag

Die OBS Alexanders­traße informiert kommende 5.-Klässler und ihre Eltern am virtuellen Tag der offenen Tür an diesem Freitag, 5. März, zwischen 15 und 18 Uhr auf der Homepage www.obs-alex.de.

Neben einem virtuellen Rundgang gibt es Videokonfe­renzen u.a. mit kurdischem (15 Uhr) und arabischem Sprachmitt­ler (16 Uhr) – alle Zeitfenste­r auf der Homepage.

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BILD: Oberschule Alles gemeinsam – hier bei einer Projektwoc­he der Oberschule Alexanders­traße.
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BILD: Oberschule Die Schülersch­aft der Oberschule wird beteiligt – hier bei der Wahl ihrer Schülerver­tretung.

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