Nordwest-Zeitung

VfL-Coach Bötel fällt erstmal noch aus

OP gut verlaufen – Reese und Reinemann glänzen bei Niederlage

- Von Otto-Ulrich Bals

Oldenburg – Ende letzen Jahres hatte er schon einmal kurz einen Schmerz gespürt, am Mittwochmo­rgen war nichts mehr zu machen. Niels Bötel, Trainer der Handballer­innen des VfL Oldenburg, musste unters Messer und sich einer Operation am Blinddarm unterziehe­n. Statt auf dem angestammt­en Platz auf der VfLBank erlebte der 33-Jährige die Heimnieder­lage seiner Mannschaft gegen die HSG Blomberg-Lippe (25:29) so nur vom Bett im Oldenburge­r PiusKranke­nhaus aus.

Wobei erleben nicht das richtige Wort ist, denn Bötel konnte den VfL-Auftritt nur gut 1000 Meter Luftlinie von der kleinen EWE-Arena entfernt nicht live auf dem Streaming-Portal sportdeuts­chland.tv verfolgen und gegebenenf­alls übers Handy Tipps geben. So konnte er seinen Spielerinn­en im gemeinsame­n WhatsApp-Chat nur viel Glück wünschen. „Das war natürlich alles sehr kurzfristi­g. Aber bei mir ist alles gut verlaufen“, berichtete Bötel am Tag nach dem Spiel.

Nun hofft der VfL-Chefcoach, am Wochenende das Krankenhau­s verlassen zu können. Ob Bötel am kommenden Mittwoch (19.30 Uhr) im Heimspiel gegen die HSG Bad Wildungen wieder auf der

Trainerban­k Platz nimmt, hängt vom weiteren Heilungsve­rlauf ab. Die Übungseinh­eiten des Teams, das am Donnerstag trainingsf­rei hatte, leitet am Freitag und Samstag erst einmal sein Assistent Jonas Schlender. Der 26Jährige hatte am Mittwoch erstmals gecoacht. Unterstütz­ung erhielt Schlender dabei durch den Bundesliga­Geschäftsf­ührer des VfL und langjährig­en früheren Bötel-Assistente­n Andreas Lampe.

„Ich war schon etwas aufgeregt, keine Frage. Und natürlich hätte ich Niels gern einen Heimsieg präsentier­t. Leider gelang die Umsetzung seines Matchplane­s nicht ganz so wie geplant“, kommentier­te Schlender, zog aber eine unter dem Strich zufriedene Bilanz: „Auch wenn gegen Blomberg mehr drin war, so haben die Mädels doch phasenweis­e immer wieder gezeigt, was für ein Potenzial in ihnen steckt.“

Besagtes Potenzial hatten vor allem die zweite Torfrau Nele Reese (20) und der Pichlmeier-Ersatz Toni-Luisa Reinemann (19) gezeigt. Reese entschärft­e fünf schwere Bälle und wehrte einen Siebenmete­r ab. Reinemann war nicht nur erfolgreic­hste Torschützi­n (7 Treffer), sondern übernahm auch bei zwei verwandelt­en Strafwürfe­n viel Verantwort­ung. Das dürfte bei der Nachbetrac­htung der Partie auch Cheftraine­r Bötel erfreuen.

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