Lufthansa: A 380 bleibt am Boden
Konzern fliegt im Pandemie-Jahr 6,7 Milliarden Euro Verlust ein
Frankfurt – Nach einem milliardenschweren Rekordverlust für 2020 rüstet sich die Lufthansa für ein weiteres schwieriges Jahr mit der Corona-Pandemie. Der staatlich gestützte Luftverkehrskonzern traute sich am Donnerstag für 2021 keine konkrete geschäftliche Prognose zu und rechnet nur noch mit einem Flugangebot zwischen 40 bis 50 Prozent des Vorkrisenjahrs 2019. Bisher hatte Konzernchef Carsten Spohr noch bis 60 Prozent für möglich gehalten.
Eine Konsequenz der Krise steht derweil schon fest: Aus heutiger Sicht würden die derzeit langzeitgeparkten Maschinen des Riesen-Typs A380 (509 Sitze) nicht mehr in den Liniendienst zurückkehren. Lufthansa hat 14 Jets. Sechs nimmt Airbus zurück.
Wichtige Zahlen
Der Geschäftseinbruch in der Corona-Krise hat der Lufthansa 2020 einen Rekordverauch lust von 6,7 Milliarden Euro eingebracht nach einem Gewinn von 1,2 Milliarden ein Jahr zuvor. Der Umsatz brach um fast zwei Drittel auf 13,6 Milliarden Euro ein. Eine Dividende für die Aktionäre wird es erneut nicht geben.
Für 2021 geht Spohr davon aus, dass der operative Verlust (zuletzt 5,54 Mrd. Euro) geringer ausfällt und die Lufthansa die gewährten Staatshilfen von insgesamt 9 Milliarden Euro nicht vollständig in Anspruch nehmen muss. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben bereits eine Milliarde Euro des hochverzinslichen KfW-Darlehens zurückgezahlt. 5,7 Milliarden Euro seien noch nicht genutzt worden. Nach der staatlichen Rettung konnte sich der Konzern wieder am Kapitalmarkt Mittel besorgen und sie etwa mit Flugzeugen besichern.
Geld verbrannt
Voraussetzung für eine Erholung seien Fortschritte beim Impfen und Testen. Vorstandschef Spohr verlangte ein einheitliches Vorgehen: „International anerkannte, digitale Impfnachweise und Testzertifikate müssen an die Stelle von Reiseverboten und Quarantäne treten.“
Unterdessen hat das Management den Geldabfluss im laufenden Geschäft weiter eingedämmt. Obwohl der Flugbetrieb in den Wintermonaten größtenteils am Boden liegt, verbrannte die Lufthansa im vierten Quartal pro Monat nur noch 300 Millionen Euro. Dieses Niveau peilt der Vorstand auch für das laufende erste Quartal an.
Derzeit stehen rund 500 der insgesamt fast 800 Flugzeuge des Konzerns am Boden. Bis 2023 soll die Flotte auf 650 Maschinen schrumpfen.