Einsatzbereit, sauber und sicher
Warum Ihr Rad vor dem Start vom Profi überprüft werden sollte
Der Fachmann hat nicht nur das benötigte Know-how, sondern auch das passende Werkzeug, um das Rad wieder fit zu machen.
Die Tage werden wieder länger, die Temperaturen klettern langsam nach oben, und die Sonne lässt sich blicken: Endlich ist der Frühling in Sicht. Damit steigt bei vielen Niedersachsen die Lust, sich auf das Fahrrad zu schwingen und ausgedehnte Touren zu unternehmen – und die CoronaPandemie hat die Popularität dieser Sportart noch einmal gesteigert.
Bei manchen war das Rad daher bereits den ganzen Winter im Dauereinsatz. „In diesem Fall ist es wichtig, das Fahrrad nach der Nutzung in der kalten Jahreszeit auf erhöhten Verschleiß durch Schmutz, Wasser und Streugut wie Salz zu überprüfen“, erklärt Andreas Denker, Obermeister der Zweiradmechaniker-Innung Oldenburg. „Damit ist es zum Frühjahr beziehungsweise zum Saisonbeginn topfit und einsatzbereit.“Das gilt natürlich auch für all die Räder, die nun aus dem Winterschlaf im Keller, der Garage oder dem Schuppen befreit werden.
Zunächst gilt es, das Fahrrad zu putzen und vom Staub zu befreien. Das können Besitzer allein bewerkstelligen. „Ein sauberes und gut gepflegtes Zweirad hat weniger Verschleiß und Abnutzung“, erläutert Andreas Denker. „Es empfiehlt sich, ein verschmutztes Rad mit lauwarmem Wasser und passender Bürste oder Schwamm abzupektion
Zweiradmechaniker nehmen das Fahrrad und all seine Komponenten gründlich unter die Lupe.
spülen, damit sich Dreck und Salz nicht ‚festfressen‘, was den Verschleiß forciert.”
Dennoch sei es wichtig, einen Profi einen versierten Blick auf das Rad werfen zu lassen. „So ein Frühjahrscheck kann versteckte Mängel aufdecken, die als Laie nicht so einfach festzustellen beziehungsweise instand zu setzen sind“, erklärt Andreas Denker. „Die Kosten für die benötigten Ersatzteile entstehen dem Kunden
sowieso, der Fachhändler weiß, was er braucht – und so kann er mit weniger Zeitaufwand sowie mit höherer Sorgfalt als der Laie das Zweirad reparieren.“Die Werkstätten waren und sind trotz CoronaPandemie und all ihren Einschränkungen weiterhin geöffnet. „Es finden Reparaturen statt, und auch Ersatzteile werden weiterhin verkauft“, erläutert der Obermeister. „Eine Terminabsprache für eine Insist dabei zu empfehlen, damit die Mechaniker die Abstandsregeln einfacher einhalten können.“
Bei einer Frühjahrinspektion werden sämtliche Komponenten am Zweirad gecheckt und auf Verschleiß geprüft. „Insbesondere wurden die Räder, die im Winter im Betrieb waren, doch sehr stark in Mitleidenschaft gezogen“, erzählt Andreas Denker. „Einige Werkstätten bieten auch einen Reinigungsservice an und ölen beziehungsweise konservieren das Zweirad erneut.“Die häufigsten Mängel, die bei einem Check in der Werkstatt festgestellt werden: rostige und verschlissene Ketten sowie defekte und schwergängige Bremsen und Schaltungen durch Korrosion.
Bei der Inspektion, Wartung und Instandsetzung gibt es grundsätzlich keine größeren Unterschiede zwischen dem klassischen Fahrrad und dem E-Bike beziehungsweise Pedelec. „Denn grundsätzlich sind sich die Räder ähnlich“, erläutert Andreas Denker. „Bei E-Bikes und Pedelecs sind die elektrischen Komponenten zusätzlich vorhanden und zu prüfen.
Bei unterstützten Rädern ist zudem ein höherer Verschleiß durch größere Belastungen beim Fahren zu erwarten. Meistens sind die Reifen und Bremsen sowie der Antriebsstrang stärker abgenutzt.“