Anwohner genervt von Auto-Posern am Hafen
PS-Terror und chaotische Parksituation im verkehrsberuhigten Bereich am Hunte-Ufer
Oldenburg/am – Sie lassen die Motoren ihrer Autos zu laut aufheulen und fahren im verkehrsberuhigten Bereich viel zu schnell. Außerdem lassen sie ihren Abfall liegen, pinkeln wild und halten sich nicht an Corona-Regeln. Das zumindest sind die Vorwürfe von Anwohnern in Bezug auf Autound Motorradposer, die sich in Oldenburg bevorzugt am Stau treffen sollen. Vielen geht dieses Verhalten zu weit.
Der Abfallwirtschaftsbetrieb hat erst vor kurzer Zeit weitere Mülltonnen aufgestellt. Die Stadt Oldenburg sichert zu, dass der Streifendienst weitere Kontrollgänge machen wird. Und auch die Polizei geht Hinweisen aus der Bevölkerung nach, wie Polizeisprecher Stephan Klatte mitteilt. Doch das reicht den genervten Anwohnern nicht, die sich ein konsequenteres Kontrollieren und Durchgreifen der Einsatzkräfte in diesem Bereich wünschen.
Oldenburg – Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass das Wohnen am Hafen mit Blick auf die Hunte ruhig und idyllisch ist. Dem ist allerdings nicht immer so. Der verkehrsberuhigte Bereich an der Straße am Stau neben dem Restaurant „Heini am Stau“entwickelt sich laut Anwohnern vor allem bei wärmeren Temperaturen zum Anlaufpunkt für Auto- und Motorradposer.
Störend und gefährlich
„Die zeigen hier ihr typisches Poserverhalten: lautes Motor-Aufheulen, Blitzstarts mit quietschenden Reifen und eklatantes Beschleunigen im verkehrsberuhigten Abschnitt mit Schrittgeschwindigkeitsvorgabe und überlaute Bumm-Bumm-Musik aus geöffneten Autoscheiben“, sagt Anwohner Ulrich M.* „Als direkter Anwohner ist es unvermeidlich, dies alles unweigerlich mitzubekommen und sich gestört zu fühlen. Ich bin kein Spielverderber, aber vieles geht einfach zu weit.“
Genau so geht es Annalena M.* Auch sie wohnt in unmittelbarer Nähe zum Hunte-Ufer und beobachtet tagtäglich, was sich vor Ort abspielt. Die gesamte Straße werde zugeparkt, Müll werde liegengelassen
oder sogar in die Hunte geworfen. Zusätzlich scheinen aktuell auch Coronaregeln für die dort Anwesenden ein Fremdwort zu sein. Oft würden sich die Leute dort mit dreißig und mehr Leuten treffen.
„Würde die Stadt hier Bußgelder durchsetzen, könnten wir den Platz vergolden“, sagt die 30-Jährige. „Das Ganze ist nicht nur störend durch freches Verhalten, dem Zuparken der Zufahrtswege, dem Lärm und sogar öffentlichem Pinkeln, sondern auch gefährlich für alle anderen Personen, die
dort vorbeilaufen oder Radfahren. Außerdem ist das hier eine Spielstraße. Tagsüber spielen hier und auf dem nahe gelegenen Spielplatz kleine Kinder.“
Müll neben die Tonne
Auf Anfrage unserer Redaktion bei der Stadt Oldenburg heißt es, dass der betroffene Bereich parktechnisch noch nicht als Problembereich aufgefallen sei. „Gelegentlich erhält der Außendienst des Bürgerund Ordnungsamtes mal eine vereinzelte Meldung über
einen Falschparker“, sagt Stadtsprecher Stephan Onnen. Vom erhöhten Aufkommen an Müll entlang des Hafenbeckens hat die Stadt bereits erfahren. „Der Abfallwirtschaftsbetrieb hat mit dem Aufstellen zusätzlicher Mülltonnen reagiert“, so Stephan Onnen. Annalena M. freue sich zwar, dass die Mülltonnen aufgestellt wurden. Doch sie betont: „Leider bringt das bei einigen Leuten nichts. Die sind trotzdem zu faul, um die paar Meter zur Mülltonne zu laufen.“
Zum Thema Corona sagt Stadtsprecher Stephan Onnen:
„Wir konnten in den vergangenen Wochen bei freundlicherem Wetter natürlich vermehrt Menschen im dortigen Bereich feststellen.“Bislang hätten sich jedoch – so der Eindruck des Außendienstes – die Allermeisten an die geltenden Regeln gehalten. „Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt. In dem Bereich werden weiterhin Streifen unterwegs sein.“
* Aufgrund von Sicherheitsbedenken haben wir die Namen der Anwohner gekürzt und geändert.