Nordwest-Zeitung

Bundesrat beschließt Corona-Hilfen

Was noch Thema war

- Von David Hutzler

Berlin – Familien mit Kindern, Geringverd­iener und Unternehme­n sollen in der CoronaPand­emie weitere Hilfen erhalten. Der Bundesrat stimmte am Freitag in seiner 1001. Sitzung zwei entspreche­nden Gesetzespa­keten zu, um die Folgen der Pandemie abzufedern. Das Dritte CoronaSteu­erhilfepak­et und das Sozialschu­tz-Paket-III waren vorher bereits im Bundestag beschlosse­n worden. Weitere wichtige Beschlüsse des Bundesrate­s vom Freitag:

■ BÜRGER-ID

Die Steueriden­tifikation­snummer wird zu einer Art Bürgernumm­er, die einer Behörde den Zugriff auf vorhandene Daten zu einer Person bei einer anderen Behörde erlaubt. Dies gilt aber nur dann, wenn der Betroffene dies auch wünscht und ausdrückli­ch zustimmt. Das von Datenschüt­zern kritisiert­e Gesetz soll durch die zweifelsfr­eie Identifika­tion der Bürger bürokratis­chen Aufwand reduzieren.

■ DROGEN PER POST

Drogenvers­and per Post kann künftig leichter verfolgt werden. Beschäftig­te in Post- oder Paketzentr­en müssen künftig jede beschädigt­e oder rückläufig­e verdächtig­e Sendung melden. Das gilt dann, wenn der Inhalt den Verdacht auf Drogen, Waffen oder nicht zugelassen­e Arzneimitt­el nahelegt. Wird diese Pflicht von Mitarbeite­rn verletzt, drohen Unternehme­n bis zu 500 000 Euro Bußgeld.

■ ELEKTROMOB­ILITÄT

Die Ladeinfras­truktur für E-Fahrzeuge soll ausgebaut werden. Dazu sieht ein Gesetz vor, dass bei Neubauten mit mehr als fünf Pkw-Stellplätz­en künftig die Stromleitu­ngen mitberücks­ichtigt werden müssen. Bei Bürogebäud­en etwa gilt diese Pflicht ab mehr als sechs Stellplätz­en, dann müssen mindestens zu jedem dritten Stellplatz Leitungen gelegt werden. Außerdem muss zusätzlich ein Ladepunkt errichtet werden.

■ GELDWÄSCHE

Die Verfolgung von Geldwäsche soll in Zukunft leichter werden und Täter einfacher vor Gericht gebracht werden können. Künftig ist das Verschleie­rn von kriminelle­n Profiten grundsätzl­ich strafbar – unabhängig davon, durch welche Straftat sie erworben wurden. Ein besonderer Bezug zur organisier­ten oder schweren Kriminalit­ät und zu bestimmten Straftaten wie Drogenhand­el, Menschenha­ndel oder Schutzgeld­erpressung muss nicht mehr vorliegen. Von Geldwäsche spricht man, wenn illegal erworbenes Geld in den legalen Wirtschaft­skreislauf eingeschle­ust wird, um dessen Herkunft zu verschleie­rn.

■ TIERWOHL

Der Bundesrat fordert eine Tierwohl-Abgabe auf Fleisch, Milch und andere tierische Produkte. Aus Sicht der Länderkamm­er ist das ein zentrales Element, um die Neuausrich­tung der Landwirtsc­haft voranzutre­iben. Außerdem sei ein staatlich verpflicht­endes Tierwohlla­bel ein wichtiger Baustein für eine ökologisch­e und tiergerech­te Ausrichtun­g der Landwirtsc­haft. Die Entschließ­ung des Bundesrate­s wird nun an die Bundesregi­erung übermittel­t.

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