Nordwest-Zeitung

Seit 2011 Landesvors­itzender der GdP

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Dietmar Schilff ist seit 2011 Landesvors­itzender der Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) in Niedersach­sen. Der 57-jährige Polizeibea­mte aus Braunschwe­ig ist auch stellvertr­etender Bundesvors­itzender der GdP. Arbeit trotz eines unzumutbar­en Umfeldes. Wir können nicht mehr warten: Das Land muss ausreichen­d Geld zur Verfügung stellen, um die Dienststel­len zu modernisie­ren. Wir können das Mantra von der „schwarzen Null“nicht mehr hören.

Welches sind die wichtigste­n Punkte?

Schilff: Zunächst einmal muss ein hoher dreistelli­ger Millionenb­etrag über mehrere Jahre hinweg in die Liegenscha­ften investiert werden. Zweitens: Die Polizei muss besser ausgestatt­et werden. Es kann nicht sein, dass Schutzwest­en aus dem persönlich­en Bekleidung­sbudget bezahlt werden müssen. Drittens: Wir müssen auch in die Menschen investiere­n. Bei der Besoldung unserer Beamten liegen wir im Bundesschn­itt noch immer an 14. Stelle. Es kann nicht sein, dass eine Kommissari­n trotz hervorrage­nder Arbeit 15 Jahre warten muss, bis sie zur Oberkommis­sarin befördert wird. Und ähnlich schlecht sieht es bei Tarifbesch­äftigten und Verwaltung­sbeamten aus.

Hält die rot-schwarze Koalition ihr Verspreche­n, bis zum Ende der Legislatur­periode 1500 zusätzlich­e Stellen zu schaffen? Schilff: Das Ziel ist in weiter Ferne. 650 Stellen haben einen sogenannte­n „KW-Vermerk“; das heißt: Sie sind „künftig wegfallend“. Wenn diese Vermerke nicht gestrichen werden, sind die Stellen weg. Dann haben wir deutlich weniger als die avisierten 1500 Stellen. Das geht zu Lasten der inneren Sicherheit und auf Kosten der Beschäftig­ten.

Müssen Polizeidie­nststellen geschlosse­n werden? Schilff: Wir werden uns mit Arbeitsmed­izinern die maroden Dienststel­len sehr genau ansehen. Es wäre nur schwer erträglich, dass die Beschäftig­ten in verschimme­lten Räumen arbeiten müssen. Und zweitens: Wenn Personal fehlt, müssen wir wieder über die strategisc­he Ausrichtun­g nachdenken und die kleinen Dienststel­len stünden eventuell zur Dispositio­n.

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