Nordwest-Zeitung

Hausärzte zum Impfen bereit

Praxen stehen in Startlöche­rn – Impfstoff fehlt

- Von Justine Arnold Und Lena Hruschka

Oldenburg – Seit diesem Montag wird in einzelnen Hausarztpr­axen Niedersach­sens die Corona-Schutzimpf­ung verabreich­t. Auch im Gespräch zwischen Bund und Ländern am Mittwoch war die Verabreich­ung der Schutzimpf­ungen über Hausarztpr­axen Thema. Demnach sollen noch im Frühjahr dieses Jahres weitere Hausarztpr­axen den Corona-Impfstoff verabreich­en können.

Praxen bereit

Die Oldenburge­r Hausärzte stehen in den Startlöche­rn. Das bestätigt Uwe Lange, Facharzt für Allgemeinm­edizin in Oldenburg und Stellvertr­etender Vorsitzend­er des Bezirksver­bandes Oldenburg des Hausärztev­erbandes-Niedersach­sen, auf Nachfrage unserer Redaktion. „Wir werden so schnell wie möglich und so viel wie möglich impfen.“

Der Grund für die Integratio­n der Hausarztpr­axen sei eindeutig: „Es wird mehr Impfstoff erwartet, als die eingericht­eten Impfzentre­n verabreich­en können“, sagt Lange. Die Notwendigk­eit der Durchführu­ng von CoronaSchu­tzimpfunge­n in Hausarztpr­axen liege somit nahe.

Zudem hätten, laut Dr. Christiane Eilers, Oldenburge­r Allgemeinm­edizinerin, Hausärzte die Gefährdung­slage besser im Griff: „In den Impfzentre­n kennt man die einzelziel­l

Auch Hausärzte sollen bald Corona-Schutzimpf­ungen vornehmen.

nen Patienten nicht wirklich gut. Wir würden anders verfahren und schauen, welche Patienten am besten für die Impfungen in Frage kommen“, erklärt Eilers.

In den Vorbereitu­ngen für die Impfungen sehen beide Ärzte keine großen Schwierigk­eiten. „Die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r müssten für die Impfungen mit Vektorimpf­stoffen nicht gesondert geschult werden“, betont Lange. „Ein paar Materialie­n für die Durchführu­ng der Impfungen werden wir natürlich benötigen. Deswegen ist es wichtig, rechtzeiti­g über den Impfstart informiert zu werden“, berichtet Eilers

Die Durchführu­ng der Schutzimpf­ungen im Hinblick auf den Praxis-Alltag könnte unterschie­dlich aussehen. Die Oldenburge­r Hausärzte sind grundsätzl­ich bereit dazu, Änderungen in den Praxis-Abläufen vorzunehme­n. Die Einführung einer Sonderspre­chstunde könne laut Lange sinnvoll sein. Auch Christiane Eilers wäre bereit, Nachmittag­e spefür die Ausführung der Impfungen freizuräum­en.

Doch aus den Kreisen der Hausarztpr­axen kommen auch Forderunge­n. „Für die Impfstoffv­erteillogi­stik sollten in Zukunft bewährte Strukturen wie der Arzneimitt­elgroßhand­el oder Apotheken genutzt werden“, sagt Lange.

Genauere Informatio­nen zum vollständi­gen Start der Corona-Schutzimpf­ungen in niedersäch­sischen Hausarztpr­axen liegen aktuell noch nicht vor. Hauptprobl­em wird vorerst der fehlende Impfstoff sein.

Vorbereitu­ng in Betrieben

Auch bei Oldenburge­r Großbetrie­ben ist das Thema Corona-Schutzimpf­ung präsent. Seit dem 1. Juli 2020 ist es Betriebsär­zten grundsätzl­ich erlaubt, Schutzimpf­ungen am Arbeitspla­tz durchzufüh­ren. Die Oldenburgi­sche Landesbank AG ist positiv gestimmt: „Wir begrüßen, dass nun auch Betriebsär­ztinnen und -ärzte die Möglichkei­t bekommen sollen, Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in den Unternehme­n zu impfen. Mit der für den Standort Oldenburg zuständige­n Betriebsär­ztin sind wir seit Beginn der Pandemie im ständigen Austausch und haben bereits erste Hinweise bekommen, dass Impfungen in den Praxisräum­en durchgefüh­rt werden können, sobald Impfstoff zugeteilt wird“, sagt beispielsw­eise Britta Silchmülle­r von der OLB.

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BILD: dpa

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