Hausärzte zum Impfen bereit
Praxen stehen in Startlöchern – Impfstoff fehlt
Oldenburg – Seit diesem Montag wird in einzelnen Hausarztpraxen Niedersachsens die Corona-Schutzimpfung verabreicht. Auch im Gespräch zwischen Bund und Ländern am Mittwoch war die Verabreichung der Schutzimpfungen über Hausarztpraxen Thema. Demnach sollen noch im Frühjahr dieses Jahres weitere Hausarztpraxen den Corona-Impfstoff verabreichen können.
Praxen bereit
Die Oldenburger Hausärzte stehen in den Startlöchern. Das bestätigt Uwe Lange, Facharzt für Allgemeinmedizin in Oldenburg und Stellvertretender Vorsitzender des Bezirksverbandes Oldenburg des Hausärzteverbandes-Niedersachsen, auf Nachfrage unserer Redaktion. „Wir werden so schnell wie möglich und so viel wie möglich impfen.“
Der Grund für die Integration der Hausarztpraxen sei eindeutig: „Es wird mehr Impfstoff erwartet, als die eingerichteten Impfzentren verabreichen können“, sagt Lange. Die Notwendigkeit der Durchführung von CoronaSchutzimpfungen in Hausarztpraxen liege somit nahe.
Zudem hätten, laut Dr. Christiane Eilers, Oldenburger Allgemeinmedizinerin, Hausärzte die Gefährdungslage besser im Griff: „In den Impfzentren kennt man die einzelziell
Auch Hausärzte sollen bald Corona-Schutzimpfungen vornehmen.
nen Patienten nicht wirklich gut. Wir würden anders verfahren und schauen, welche Patienten am besten für die Impfungen in Frage kommen“, erklärt Eilers.
In den Vorbereitungen für die Impfungen sehen beide Ärzte keine großen Schwierigkeiten. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten für die Impfungen mit Vektorimpfstoffen nicht gesondert geschult werden“, betont Lange. „Ein paar Materialien für die Durchführung der Impfungen werden wir natürlich benötigen. Deswegen ist es wichtig, rechtzeitig über den Impfstart informiert zu werden“, berichtet Eilers
Die Durchführung der Schutzimpfungen im Hinblick auf den Praxis-Alltag könnte unterschiedlich aussehen. Die Oldenburger Hausärzte sind grundsätzlich bereit dazu, Änderungen in den Praxis-Abläufen vorzunehmen. Die Einführung einer Sondersprechstunde könne laut Lange sinnvoll sein. Auch Christiane Eilers wäre bereit, Nachmittage spefür die Ausführung der Impfungen freizuräumen.
Doch aus den Kreisen der Hausarztpraxen kommen auch Forderungen. „Für die Impfstoffverteillogistik sollten in Zukunft bewährte Strukturen wie der Arzneimittelgroßhandel oder Apotheken genutzt werden“, sagt Lange.
Genauere Informationen zum vollständigen Start der Corona-Schutzimpfungen in niedersächsischen Hausarztpraxen liegen aktuell noch nicht vor. Hauptproblem wird vorerst der fehlende Impfstoff sein.
Vorbereitung in Betrieben
Auch bei Oldenburger Großbetrieben ist das Thema Corona-Schutzimpfung präsent. Seit dem 1. Juli 2020 ist es Betriebsärzten grundsätzlich erlaubt, Schutzimpfungen am Arbeitsplatz durchzuführen. Die Oldenburgische Landesbank AG ist positiv gestimmt: „Wir begrüßen, dass nun auch Betriebsärztinnen und -ärzte die Möglichkeit bekommen sollen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Unternehmen zu impfen. Mit der für den Standort Oldenburg zuständigen Betriebsärztin sind wir seit Beginn der Pandemie im ständigen Austausch und haben bereits erste Hinweise bekommen, dass Impfungen in den Praxisräumen durchgeführt werden können, sobald Impfstoff zugeteilt wird“, sagt beispielsweise Britta Silchmüller von der OLB.