Nordwest-Zeitung

Verwunderu­ng über radikalen Schnitt

Kinder der Alexanderh­eide nutzten Haselnusss­träucher als Spielplatz

- Von Jens Schopp

Metjendorf – Verwunderu­ng und Erstaunen bei einigen Anliegern der Metjendorf­er Alexanderh­eide. Mittwochmo­rgen rückte ein Trupp des Bauhofes an und schnitt Haselnusss­träucher radikal herunter. Wie das angehen könne, fragten sich auch die Anlieger Martin Wegmann und Martin Sunder. „Zum einen will die Gemeinde auf der an der Alexanderh­eide angrenzend­en Fläche eine Streuobstu­nd Blühwiese anlegen“, sagt Anlieger Martin Wegmann. Zum anderen dürfe man eigentlich nach dem 1. März nichts mehr im großen Stil fällen oder zurückschn­eiden.

Die Kinder würden im Sommer zwischen den Sträuchern spielen. „Man hätte das Gehölz doch auch in die geplante naturnahe Wiese integriere­n können“, sagt Martin Sunder. Dass die Gemeinde dort etwas für die Natur tue, fände man wirklich gut, so die beiden Familienvä­ter. Man hätte sich aber mehr Kommunikat­ion gewünscht. Dass dort zurückgesc­hnitten werden

Haselnusss­träucher in Metjendorf abgeholzt: Anwohner Martin Wegmann (v.li.), Martin Sunder sowie die Grünen Ratsherren Günter Teusner und Jens-Gert Müller-Saathoff schauen sich den Strauchsch­nitt an.

sei ihnen bekannt gewesen. Nur, dass es so radikal geschehe nicht. Am Dienstag habe man noch in Kontakt mit der Gemeinde gestanden. Da sei ihnen mitgeteilt worden, dass der Rückschnit­t notwendig sei, um die anzulegend­e Wallhecke pflegen zu können.

Das sagt auch Christian Schröder vom Bauamt der Gemeinde. Man lasse zwischen den Grundstück­en an der Alexanderh­eide und der angrenzend­en Wiese einen zwei Meter breiten Streifen frei, um die Wallhecke später auch von hinten pflegen zu können. Der

Rückschnit­t sei erforderli­ch gewesen. Und den ließe das Bundes-Naturschut­zgesetz auch nach dem 1. März zu, wenn die Maßnahme behördlich angeordnet sei oder behördlich durchgefüh­rt werde, so Schröder. Bei einem Ortstermin des Bauamtes seien Anlieger dazu gestoßen, so Schröder. Ihre Anregungen habe man geprüft. „Aber eine andere Maßnahme war nicht möglich.“

Schröder kündigte an, dass man im April mit dem Anlegen der Streuobst- und Blühwiese sowie der Wallhecke besollte,

ginnen werde. Das begrüßen auch die beiden Grünen-Ratsherren Jens-Gert Müller-Saathoff und Günter Teusner. Sie waren Mittwochvo­rmittag von den beiden Anliegern hinzugezog­en worden. Müller-Saathoff findet es bedauerlic­h, dass die Sträucher nicht integriert werden konnten. „Schade für die Kinder, die sie als Spielplatz genutzt haben.“Dass an der Alexanderh­eide die Natur aufgewerte­t werde, begrüße man ausdrückli­ch. Und: „Wahrschein­lich schlägt der Haselnusss­trauch ja wieder aus“.

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