Zur Person
Aber auch ein neu installierter Web-Shop, der zur Sichtbarkeit bei potenziellen Kunden beiträgt, kann für Förderung infrage kommen – wie auch vieles andere, zum Beispiel Flyer, Kataloge oder Speisekarten. Am Ende könnte diese Hilfe durch die Kostenförderung also auch vielen kleinen Selbstständigen – wie Grafikern – helfen, die dadurch wieder neue Aufträge bekommen.
Und was ist die Bedingung dafür?
Nortmann:
Das betreffende
Unternehmen muss im Förderzeitraum Umsatzeinbrüche
Heike Nortmann
von mindestens 30 Prozent im Vergleich zum beantragten Monat 2019 nachweisen. Die maximale Berechnungsgröße sind die Beträge, die 2019 für Marketing und Werbung aufgewendet wurden. Auch die Beantragung dieser Hilfe läuft über uns Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Rechtsanwälte.
Wie ist Ihr Gesamteindruck vom Umfang der Krise? Nortmann: Viele Unternehmen haben in den guten Jahren Substanz aufgebaut. Zusammen mit den staatlichen Programmen bedeutet das: Sie halten sich in der Masse über Wasser. Aber es gibt eben auch die anderen Betriebe,
Heike Nortmann
für die es eng und enger wird. Leider werden auch die privaten Lebenshaltungskosten der Unternehmen nicht berücksichtigt, sodass diese vollständig aus deren Ersparnissen gedeckt werden müssen.
Wo ist der Frust nun am größten?
Nortmann: Bei Gastronomen und Künstlern. Man spürt es sehr intensiv: Die wollen öffnen, wieder loslegen. Aber sie dürfen bisher nicht. Das geht mir auch persönlich besonders nahe. In diesen Bereichen ist man als Steuerberater/in oft mit besonders viel Leib und Seele dabei.
Wie sieht eigentlich Arbeitsalltag aus? Nortmann: In 85 Prozent meiner Zeit bearbeite ich zurzeit Förderprogramme. Ständig muss ich mich da fragen: Was ist gerade wieder akut neu, was erledige ich jetzt als Erstes. Ich freue mich wirklich schon sehr auf die Zeit nach Corona.
Ihr