Nordwest-Zeitung

VW macht Autos zur Daten-Plattform

Wolfsburge­r Konzern präsentier­t Strategie bis 2030

- Von Jan Petermann

Wolfsburg/Emden – Mehr Tempo bei der E-Mobilität und das wachsende Geschäft mit Kundendate­n sollen bei Volkswagen die nächsten Jahre bestimmen. Die Kernmarke von Europas größtem Autokonzer­n legte am Freitag eine neue Strategie bis 2030 vor.

Größere Elektroflo­tte

Darin geht es vor allem um den weiteren Ausbau der Elektroflo­tte unter dem Druck verschärft­er Klimaziele. Anders als etwa Volvo, Jaguar, Ford oder General Motors haben die Wolfsburge­r aber noch kein festes Datum für einen Abschied vom Verbrenner genannt.

Über Downloads zusätzlich­er Funktionen und eine Erweiterun­g der Steuerungs­software in den Fahrzeugen sollen VW-Nutzer schrittwei­se in ein digitales Netzwerk eingebunde­n werden. Der Hersteller will die beiden zentralen Themen Elektrifiz­ierung und Digitalisi­erung stärker koppeln. In

Europa sollen bis zum Ende des Jahrzehnts nun mindestens 70 Prozent der Verkäufe auf ausschließ­liche Stromer entfallen, erklärte VW-Chef Ralf Brandstätt­er – eine Verdoppelu­ng der bisher geplanten Absatzquot­e für batterieel­ektrische Modelle.

Angesichts des EU-Ziels, den gesamten Treibhausg­asAusstoß bis 2030 um wenigstens 55 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 zu senken, müssen viele Autoherste­ller nacharbeit­en. Global ist der VW-Konzern für etwa ein Prozent aller CO2-Emissionen verantwort­lich.

Mit Blick auf die LangfristS­trategie hatte es in Wolfsburg zunächst geheißen, dass allein in Europa künftig 300 000 E-Autos der Kernmarke pro

Jahr mehr gebaut werden müssten. VW stellt mehrere Werke auf die E-Fertigung um, darunter auch Emden. Offen ist teils noch, woher die nötigen Kapazitäte­n für Batterieze­llen kommen sollen. Hier gibt es derzeit auch beträchtli­che Lieferengp­ässe.

Sabrina Wendt über Volkswagen­s Strategie

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