Förderschüler machen eine ausgezeichnete Zeitung
Schule an der Kleiststraße landet bei niedersächsischem Wettbewerb auf Rang drei
Oldenburg – Die Schülerzeitung „Kleistergeister“der Oldenburger Schule an der Kleiststraße hat es bei dem bundesweiten Wettbewerb „unzensiert“in diesem Jahr auf das Treppchen geschafft. Sie zählt damit zu den besten drei Schülerzeitungen Niedersachsens. Vergeben wird der Preis in den Kategorien Gymnasien, Realschulen, Förderschulen und Grundschulen. Und in der Kategorie Förderschulen reichte es zu einem dritten Platz – die erste Auszeichnung überhaupt.
Die Schülerzeitung blickt schon auf einige Jahre zurück. Die erste Ausgabe wurde vor mehr als 17 Jahren veröffentlicht, als namenlose Zeitung im Rahmen eines Abschlussklassen-Projektes. Seit der zweiten Ausgabe trägt die Zeitung den Namen „Kleistergeister“. Der Name ist Ergebnis eines Ideenwettbewerbs und hatte damals mit den meisten
Stimmen gewonnen.
Die Schülerzeitung erscheint zweimal im Jahr. Sie setzt sich aus verschiedenen Geschichten der Klassen eins bis zwölf der Förderschule zusammen. „Die redaktionelle Arbeit findet innerhalb der einzelnen Klassen im Rahmen des Unterrichtes statt“, erzählt Jan Bayer, Lehrer der Schule an der Kleiststraße und Mitwirkender der Schülerzeitung. Jede Klasse darf über vergangene Aktionen, Projekte oder sonstige Erlebnisse berichten.
Dabei wird innerhalb der einzelnen Artikel viel mit Bildern gearbeitet. Bayer erklärt: „Wir haben hier einige Schüler mit Kommunikationsschwierigkeiten. Durch die vielen Bilder können sich die Schüler die Inhalte leichter selbst erschließen.“Bayer setzt alle per Mail eingeschickten Artikel der Klassen zusammen und übernimmt die Gestaltung und das Layout der Zeitung. Die wird anschließend auf farbigem Papier gedruckt. Der
Stolz wie Oskar: Eine Schülerin aus der sechsten Klasse der Schule an der Kleiststraße hält die Urkunde des Wettbewerbs in der Hand.
größte Teil der Druckkosten wird über das Schulbudget abgedeckt. Außerdem werden durch den schuleigenen Kiosk Einnahmen generiert. „Einmal pro Woche organisieren Schüler des Sekundarbereichs II den Kiosk an der Schule. Dort
wird auch die Schülerzeitung zum Preis von 2 Euro verkauft“, berichtet Bayer. „Es macht Spaß, den Augenblick mitzuerleben, wenn die neueste Ausgabe verkauft wird und alle Schülerinnen und Schüler mit der Zeitung in der
Hand und leuchtenden Augen zu sehen sind. Alle blättern die Zeitung aufgeregt durch, um zu schauen, ob sie selbst darin mit einem Bild zu sehen sind.“Während der Pandemie wurden Schüler im Homeschooling per Post mit dem „Kleistergeister“versorgt. Zudem wurde die Zeitung auch für Unterrichtszwecke genutzt, um auf die neuen Corona-Regelungen mit Bildern und kurzen Texten aufmerksam zu machen. „So konnten sich die Schüler im Homeschooling auch sehr gut auf die neuen Bedingungen vorbereiten.“
Die Schülerzeitung stoße auch bei den Eltern auf große Resonanz. Durch die Zeitung falle es den Schülern leichter, sich mit den Eltern über die Schule auszutauschen. Die Zeitung diene als ein wichtiges Medium, das die Gespräche anregt. Bayer stellt auch fest, dass die Schüler das Angebot sehr gut annehmen und die Zeitung jedes Mal sorgfältig durchlesen würden.