Ein gut informierter aber falscher Polizist am Telefon
Betrüger wollte Bargeld von Seniorin „verwahren“– notfalls mit Gewalt
Oldenburg – Ein aktueller Fall eines Betrügers zeigt, wie viel Arbeit sich kriminelle Personen machen, um ein möglichst glaubhaftes Szenario zu kreieren, mit dem potenzielle Opfer getäuscht werden. „Eine ältere Oldenburgerin hat einen Anruf von einem Mann erhalten, der sich als Polizist ausgegeben hat und behauptete, ein Mann aus der Nachbarschaft sei zusammengeschlagen und ausgeraubt worden“, berichtet Oberkommissar Carsten Vogt.
Einen der beiden Täter hätte die Polizei schnappen können. Bei dem Mann hätte die Polizei eine Liste gefunden. Auf der hätte der Name des Mannes gestanden, der tatsächlich in der Nachbarschaft und der Frau bekannt ist. „Der Anrufer behauptete dann, dass weitere fünf Namen auf der Liste notiert gewesen seien – darunter auch der der Angerufenen“, berichtet Vogt weiter.
Der Anrufer habe daraufhin gesagt, dass aus diesem Grund bald ein Polizist vorbeikommen würde, um alle Wertgegenstände der Personen einsammeln, die auf der Liste stehen, notfalls mit Gewalt. Zudem dürfe die Frau aus Sicherheitsgründen nicht mit anderen Personen über den Fall sprechen.
„Die Frau hat schließlich aufgelegt und ist zu einer Nachbarin gegangen, mit der sie dann die echte Polizei angerufen hat. Ich war noch am gleichen Tag vor Ort und habe mit der Frau, die in dieser Situation richtig reagiert hat, gewohnt
Oberkommissar Vogt
Carsten sprochen“, berichtet Vogt.
Die Polizei ermittelt derzeit in dem Fall. Die Frau selbst habe über ihren Telefonanbieter die Rufnummer, über die der Betrüger sich gemeldet hat, sperren lassen. „Außerdem kümmert sich jetzt die Familie der Oldenburgerin stärker um ihre Angehörige“, berichtet der Oberkommissar um die ergriffenen Maßnahmen in dem Fall.