Mehr als ein Kaltgetränk
An RB Leipzig scheiden sich noch immer die Geister. Das hatte ReporterLegende Manni Breuckmann vor einigen Tagen wieder einmal deutlich gemacht. „Diese Konstruktion ist eine reine Werbemaßnahme für ein Kaltgetränk und sonst nix, irgendwie in die fußballerische Diaspora in Leipzig hineingepflanzt. Das hat das Rad der Kommerzialisierung noch einmal ein Stück weitergedreht”, sagte der 69-Jährige.
Man kann über den Brause-Club denken, was man will: Sportlich lösen die Leipziger gestandene Bundesligaclubs nicht erst seit dieser Saison ab. Nach dem FC Bayern und den Sachsen kommt lange nichts. Die Dortmunder, die sich seit Jahren als zweite Kraft in FußballDeutschland hinter den Münchnern bezeichnen, finden sich aktuell nur auf dem sechsten Tabellenplatz wieder. Dieser könnte in dieser Spielzeit gerade mal für den drittklassigen europäischen Wettbewerb berechtigen, die Europa-Conference-League. Meisterschaft adé und wenn es so weiterläuft auch Adieu Champions League – so viel zum Thema zweite Kraft. Über den Pott-Nachbarn aus Gelsenkirchen muss man in dieser Saison ohnehin kein Wort mehr verlieren. Ach und dann ist da ja noch Hertha BSC, der „Big City Club“, der vor der Saison großspurig angekündigt hatte, vorne mitmischen zu wollen. Na ja, statt um die Europacup-Plätze geht’s jetzt erstmal um den Klassenerhalt.
Während Clubs wie Borussia Mönchengladbach straucheln und seit Wochen Punkte liegen lassen, hat das Team von Trainer Julian Nagelsmann einen Lauf – RB marschiert munter voran und ist in Lauerstellung. Die Leipziger spielen einen erfrischenden Offensivfußball und können den Bayern in dieser Spielzeit gefährlich werden.
Zudem standen die Leipziger in der vergangenen Saison im Halbfinale der Champions League. Mit dieser Leistung haben die Sachsen nicht nur Werbung für ein Kaltgetränk, sondern auch gleich noch bessere Werbung für den deutschen Fußball gemacht als viele andere, gestandene Bundesliga-Vereine zusammen.
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