Nordwest-Zeitung

Südstaaten-Epos aus einer ungewohnte­n Perspektiv­e

WDR erzählt ab heute den Klassiker „Vom Winde verweht“aus Sicht einer Sklavin

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Köln/epd – Anlässlich eines Programmsc­hwerpunkts zum Thema Rassismus erzählt der Westdeutsc­he Rundfunk (WDR) das Südstaaten-Epos „Vom Winde verweht“aus einer anderen Perspektiv­e.

Ab diesem Montag ist im WDR-Hörspiel-Speicher und der ARD-Audiothek das 16-teilige Hörspiel „Vom Wind verweht – Die Prissy Edition“zu hören, wie der WDR in Köln mitteilte. Das Hörspiel der Autorin Amina Eisner wirft dabei einen Blick auf die Sklavin Prissy und ihre Erfahrunge­n mit dem Thema. Das Hörspiel ist zudem vom 8. März bis 1. April montags bis donnerstag­s

Ab diesem Montag ist das Hörspiel „Vom Winde verweht – Die Prissy Edition“bei WDR zu hören.

WDR 3 und WDR 4 zu hören.

„Kaum etwas hat unser Bild von den Südstaaten und dem amerikanis­chen Bürgerkrie­g so sehr geprägt wie Margaret

,Gone With the Wind‘“, sagte der WDR-3-Programmch­ef Matthias Kremin. Gleichzeit­ig stünden Roman und Film für einen verkläreni­n den, romantisie­renden Blick auf Sklaverei und die Fortschrei­bung rassistisc­her Stereotype. Mit dem Hörspiel wolle man die Chance dafür nutzen, „möglichst vielen Menschen die Symptome und Strukturen bewusst zu machen, in denen uns historisch­er und aktueller Rassismus begegnet“.

„Vom Wind verweht – Die Prissy Edition“lege die Erzählposi­tion in die Hände von Sklaven, hieß es. Diese seien in dem Buch zu Statisten und Klischees degradiert worden. Dabei verwebe sich der erzähleris­che Strang des Originals mit der Fortführun­g der GeMitchell­s schichte Prissys. Die Autorin Amina Eisner entwirft eine Familie im heutigen Berlin. Prissys Nachfahren erben die in den 1860er Jahren beginnende­n Aufzeichnu­ngen und damit auch die Verantwort­ung, diese Tradition weiterzufü­hren. Vor dem Hintergrun­d von Rassismuse­rfahrungen im heutigen Deutschlan­d entfaltet sich das Geschehen des amerikanis­chen Bürgerkrie­gs.

In der Woche ab dem 8. März werden im Anschluss an das Hörspiel im WDR Sendungen zum Thema „Black Lives Matters“mit verschiede­nen Schwerpunk­ten gebündelt.

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BILD: Baum-Owoyele/wdr/dpa

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