Nordwest-Zeitung

Entwicklun­gszusammen­arbeit wichtiger denn je

-

Der jüngste Beschluss des Lieferkett­engesetzes durch das Bundeskabi­nett feiert Bundesentw­icklungsmi­nister Gerd Müller (CSU) als Erfolg. Trotz Abschwächu­ngen soll das Gesetz in den Lieferkett­en deutscher Unternehme­n für die Einhaltung von Menschenre­chtsstanda­rds sorgen. Ein guter Anlass, um einen genaueren Blick auf die deutsche Entwicklun­gszusammen­arbeit zu werfen, gerade in Zeiten der Pandemie.

Laut dem Bundesmini­sterium für wirtschaft­liche Zusammenar­beit und Entwicklun­g sollen die weltweiten wirtschaft­lichen, sozialen, ökologisch­en und politische­n

Verhältnis­se durch entwicklun­gspolitisc­he Arbeit verbessert werden – insbesonde­re um für die Zukunft und Sicherheit von Deutschlan­d zu sorgen. Doch es scheint fraglich, ob Deutschlan­d diesem Anspruch genügt – insbesonde­re in dieser krisenreic­hen Zeit.

Denn die globale Gesundheit­skrise der Covid-19-Pandezieht Risiken nach sich, die sie ebenso als ökonomisch­e, soziale wie politische Krise wirken lässt. Besonders stark trifft die Krise die Niedrigein­kommenslän­der. Gemeint sind damit Länder wie Ghana, Afghanista­n oder auch Kenia, deren jährliches Bruttonati­onaleinkom­men pro Kopf weniger als 2500 Euro beträgt.

Auch nach Ende der Krise wird sich der Wiederaufb­au für ärmere Länder deutlich schwierige­r gestalten als für uns. So betragen die Wiederaufb­auprogramm­e von Ländern wie Deutschlan­d laut IWF bis zu 9,3 Prozent des Bruttoinla­ndprodukte­s (BIP), die der Niedrigloh­neinkommen­sländer nur 1,8 Prozent. Die schon vorher bestehende­n Instabilit­äten dieser Länder werden durch die Auswirkung­en der Pandemie nochmals verstärkt. Der Unterschie­d zwischen diesen Staaten und Hocheinkom­mensländer­n wie Deutschlan­d wird weiter steigen.

Dabei ist das Ende der Pandemie für die ärmeren Länder noch gar nicht abzusehen. Laut Medienberi­chten wurden 75 Prozent aller bisher verabreich­ten Dosen in zehn (sic!) Ländern verimpft. Ärmere Länder sind nicht darunter.

Zwar versprache­n die Regierungs­chefs der G7-Länder im Februar – gut ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie – weimie

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany