Nordwest-Zeitung

Seit fünf Monaten nur am Umplanen

Neue Leiterin der Ev. Familienbi­ldungsstät­te will endlich mit frischen Ideen durchstart­en

- Von Patrick Buck

Oldenburg – Das hatte sich Meike Bruns anders vorgestell­t: Im Oktober 2020 übernahm sie die Leitung der Evangelisc­hen Familienbi­ldungsstät­te (EFB) an der Gorch-Fock-Straße. Doch statt neue Ideen einzubring­en, musste sie seitdem wegen Corona vor allem improvisie­ren. Dennoch hat sie den Schritt nicht bereut.

■ Veränderun­g

Nach fast drei Jahrzehnte­n bei der Stadt wollte Bruns in der letzten Phase ihres Arbeitsleb­ens noch einmal etwas Neues wagen. Als sie die Ausschreib­ung der EFB entdeckte, „hat mich das sofort angesproch­en“. Der Kirche steht sie ohnehin nahe. So ist sie in der Kirchengem­einde Westersted­e als Kirchenmus­ikerin aktiv und engagiert sich in der Landessyno­de.

■ Ständig neu planen

Den Übergang zur EFB empfand Bruns als sehr angenehm, weil sie ein bestelltes Feld übernahm. Sie sei auf „ein tolles, erfahrenes Team“getroffen, sagt sie. Darüber hinaus kann sie bislang gesammelte Eindrücke aus der Bildungsst­ätte nur eingeschrä­nkt beurteilen. Denn auch nach fast fünf Monaten als Leiterin hat sie die EFB noch gar nicht mit vollem Betrieb kennengele­rnt. „Von Anfang an hatten wir reduzierte Teilnehmer­zahlen“, erinnert sich sich. Und wenige Wochen nach ihrem Start kam der nächste Lockdown.

Auch jetzt ist es in der als offenes Haus angelegten Einrichtun­g meist noch viel zu leise. Manche Babykurse und Beratungen dürfen als Prävention­sangebote stattfinde­n. Durch den pädagogisc­hen Mittagstis­ch kommen Hortkinder vorbei. Die Ländliche Erwachsene­nbildung ist mit Arbeitspro­jekten zu Gast. Doch ein Großteil des Programms ist gestrichen oder ins Internet verlagert worden.

Was allerdings nicht heißt, dass es zu wenig zu tun gibt. „Wir müssen laufend neu planen“, erzählt Bruns. Neue Landesvero­rdnung heißt meist neue Einschränk­ungen oder neue Möglichkei­ten. Darauf muss dann reagiert werden. „Das ist ein hoher Aufwand, darum ist bei uns auch niemand in Kurzarbeit.“

■ Neue Schwerpunk­te

Mit Blick auf die Corona-Impfungen steigt derzeit die Hoffnung bei der neuen Leiterin, im nächsten Kursjahr nicht mehr den Mangel an Erlaubtem verwalten zu müssen, sondern die Kreativitä­t für neue Impulse einsetzen zu können. „Wir planen in Präsenz, aber natürlich mit den Alternativ­en im Hinterkopf.

Grundsätzl­ich möchte Bruns die Zusammenar­beit mit den Kirchengem­einden, Schulen und Kitas stärken und neue Kursleiter­innen und -leiter gewinnen. Die EFB soll bald wieder ihre Türen öffnen und wieder zum Ort der Begegnung und des ganzheitli­chen Lernens werden.

Ganz konkret ist das Projekt „Essbarer Balkon“, bei dem zusammen mit dem Ernährungs­rat Kräuter und Gemüse von Kindern aus der Mittagsbet­reuung gepflanzt werden sollen. Zudem sucht die EFB „Wahlgroßel­tern“und möchte das Angebot speziell für Väter ausbauen. Und wer weiß, welche Fragestell­ungen Corona und die Folgen noch mit sich bringen. Die Einrichtun­g wird sich darauf einstellen, ist sich Bruns sicher. „Die EFB konnte schon immer schnell auf die Bedürfniss­e von Familien reagieren.“

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BILD: Patrick Buck Seit Oktober leitet sie die EFB an der Gorch-Fock-Straße: Meike Bruns. Die Familienbi­ldungsstät­te, eigentlich als offenes Haus gedacht, kennt sie bislang allerdings nur unter Corona-Bedingunge­n.

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