Für Radfahrer, die auf Kultur abfahren
Fahrrad-Schnitzeljagd „Kulturelli“lenkt Blick auf Oldenburgs Kunst, Architektur und Co.
Oldenburg – Es gibt bestimmt viele Menschen, die behaupten, dass sie Oldenburg „wie ihre Westentasche“kennen. Aber stimmt das auch? Den Beweis können diejenigen bald antreten. Aber auch alle anderen sind eingeladen, die Stadt mit einem Schwerpunkt auf Kultur neu zu entdecken – bei der Kulturelli.
Die Idee ist angelehnt an die sogenannten Alleycats. Das sind Fahrrad-Schnitzeljagden durch eine Stadt, die ursprünglich von Fahrradkurieren absolviert wurden. Für Oldenburg mit seinen vielen Radfahrern ist das genau das passende Konzept, um Kulturerleben coronakonform möglich zu machen, dachten sich Menso von Ehrenstein und Gesine Geppert.
Beide sind begeisterte Fahrradfahrer. Beide sind im Kulturbereich tätig, arbeiten unter anderem am Staatstheater. Einen Großteil ihrer Freizeit haben sie nun in die Kulturelli investiert. „Um zu zeigen, wie reich die Stadt an Kunst und Kultur ist“, sagt Geppert. Skulpturen, Architektur und mehr – an vielen Dingen fahre man tagtäglich vorbei, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Die Schnitzeljagd lenkt den Blick auf diese Orte und deren Details. Rund 50 Punkte, übers gesamte Stadtgebiet verteilt, haben die Ordem
Laden ein zur kulturellen Fahrrad-Schnitzeljagd durch Oldenburg: Menso von Ehrenstein und Gesine Geppert haben die „Kulturelli“organisiert.
ganisatoren für ihr Kulturspiel auf die Liste genommen.
Die Idee dazu hatten sie bereits im ersten Lockdown. Sie beantragten eine Förderung beim Machwerk – einem Kulturfonds der Stadt –, das einen großen Teil der Druck und
Vorbereitungskosten übernahm. Auf diese Weise müssen die Mitfahrer nichts bezahlen.
■ So funktioniert es: Alle Teilnehmer bekommen irgendwann um Ostern eine Oldenburg-Karte
mit markierten Zielen und ein sogenanntes Manifest mit Aufgaben, Rätseln oder Fragen zu den einzelnen Zielen. Dann haben die Einzelstarter oder Gruppen bis zu drei Wochen Zeit, so viele Orte wie selbst gewünscht mit
Fahrrad anzufahren, um dort Fragen zu beantworten oder Aufgaben zu lösen. Dazu gehören auch Aktivitäten wie das Auffinden von bestimmten Dingen oder das Zeichnen, so dass auch Kinder ihren Spaß haben.
Wurden alle Ziele angefahren (bzw. alle, die man sich vorgenommen hatte), wird das bearbeitete Manifest an die Organisatoren geschickt, die es auswerten und die Preise verteilen. Zu gewinnen gibt es zur Verfügung gestellte Preise von Kunst- und Kulturinstitutionen, Oldenburger Einzelhändlern und Unternehmen. Die Top 50 erhalten zudem eine in einer Kunstdruckerei gefertigte Urkunde.
■ So läuft die Anmeldung: Wer Teilnehmen möchte, meldet sich unter post@kulturelli.de und erfährt dann in der Antwort, wann und wo die Manifeste abgeholt werden müssen. Wer kein Internet hat, kann sich postalisch anmelden (unter Angabe des vollen Namens und einer Telefonnummer): Kulturelli, Lindenstraße 82, 26123 Oldenburg.
Wer dabei sein möchte, sollte sich allerdings beeilen. Die Teilnehmerzahl ist wegen des zur Verfügung stehenden Materials begrenzt auf 250 Gruppen oder Einzelspieler. Rund 100 Manifeste sind bereits reserviert.
@ www.kulturelli.de