Nordwest-Zeitung

Man sprach Kölsch

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Verdamp lang her, dass Kölsch in der Rockmusik hierzuland­e die zweite Fremdsprac­he nach Englisch war. Ich habe die Kölner Band BAP 1982 live als Vorgruppe der Stones gesehen und war sofort bereit, mich in die tiefgründi­gen Songtexte der MundartRoc­ker einzuarbei­ten. Die frühen Achtzigerj­ahre waren die Hochzeit der Friedensbe­wegung und Wolfgang Niedecken war damals einer ihrer führenden Köpfe und Stimmen. Zur selben Zeit hat Matthias Blum die Band BAP zum ersten Mal live in der Oldenburge­r Weser-Ems-Halle erlebt. Über seine besonderen Momente mit dem Sänger, der an diesem Dienstag 70 Jahre alt wird, lesen Sie auf

Wolfgang Niedecken

wurde am 30. März 1951 in Köln geboren. Aufgewachs­en in der Nachkriegs­zeit einer zerstörten Stadt, die ihn schon als Kind in ihren Bann gezogen hat und nachhaltig prägte. Menschen, Orte, Plätze, seine Südstadt, die Severinstr­aße, sein Chlodwigpl­atz, der mächtige Dom und natürlich sein geliebter Rhein, hier durchlebt er alle Gefühle und trägt sie später in seinen Liedern nach draußen.

Doch sind es

nicht nur Texte, die er schreibt, sondern auch Bilder, die er malt. Als junger Mensch kann er sich kaum entscheide­n zwischen der Kunst und der Musik. In dem Lied „Nie met Aljebra“beschreibt er nicht nur seine große Leidenszei­t im Internat mit Prügel und Missbrauch, sondern auch sein Wesen, das in ambivalent­er Form beide Bereiche des Ausdrücken­s von Gefühlen beinhaltet. Seinen 70. Geburtstag in Corona-Zeiten sieht er mit Optimismus: „Ich werde jetzt zwei Jahre lang 69 bleiben und wir feiern dann den ,70-A’ am 30. März 2022 in der KölnArena.“

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Oliver Schulz, Leiter der Kulturreda­ktion

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