Jetzt kommt die „Oster-Unruhe“
Aus der von Kanzlerin Angela Merkel gekippten „Osterruhe“könnte nun eine „Oster-Unruhe“werden. Die CoronaZahlen steigen wieder an, die dritte Welle ist offenbar da. Horrorzahlen von 100 000 Infektionen pro Tag kursieren. Die Politik steckt jetzt eindeutig in einem Dilemma – wie soll man die Entwicklung eindämmen, wenn man zugleich den Bürgern wiedererlangte Freiheiten nicht gänzlich nehmen will? An die strikte Umsetzung der bisher gefassten Beschlüsse, Stichwort Notbremse, traut man sich nicht heran. Zumindest nicht jeder.
Glaubt man Kanzleramtsminister Helge Braun, ist das Land aber wegen der Mutanten in einer extrem gefährlichen Phase. Besorgniserregend ist die Lage allerdings auch deshalb, weil bei einer zentralen Maßnahme zur Bekämpfung der Pandemie auf das beharrt wird, was immer mehr Bürger ärgert: Impfungen, die zu bürokratisch organisiert sind. Der Impfstarrsinn verhindert eine schnellere Immunisierung der Bevölkerung und damit geringere Infektionszahlen. Wer die Pandemie in den Griff kriegen will, findet hier den entscheidenden Schlüssel.
Helge Brauns Warnung vor Virus-Mutationen, die impfstoffresistent sind, ist dabei eine Klaviatur, auf der das Kanzleramt nicht mehr spielen sollte – angesichts der Pannen, die sich die Regierenden geleistet haben. Schrille Ansagen, immer neue Horrorhinweise von politischer Seite bewirken mittlerweile das Gegenteil von dem, was man erreichen will. Viel Vertrauen ist verloren gegangen, weil mehrfach schon versprochen wurde, man müsse nur noch etwas durchhalten, dann sei man bald aus dem Gröbsten raus.
Sicher, die Krise ist eine dynamische. Die Dinge entwickeln sich mitunter anders als prognostiziert. Wie derzeit durch die verschiedenen Mutanten. Mit der Panikkeule lässt sich aber nicht mehr Disziplin der Bürger herstellen. Das müsste doch auch die Bundesregierung inzwischen begriffen haben.
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