Nachts kam die Angst
Der Wittmunder Journalist Klaus-Dieter Heimann überlebte Corona
Die Gefahr,
überhaupt mit einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus zu landen, ist geringer: Rund 80 Prozent der Infektionen verlaufen mit milden oder gar keinen Symptomen. Ein Fünftel wurde 2020 stationär in Krankenhäuser behandelt. Der Anteil der stationären Patienten ist 2021 geschrumpft: auf rund sechs Prozent.
Die Statistika GmbH
meldet (Stand 26. März) eine Gesamtzahl von 2,74 Millionen registrierten Infizierten in Deutschland, von denen bislang rund 75 000 Menschen gestorben sind. Das ergibt einen Anteil von 2,73 Prozent.
Umschlossen von helfender Technik: Klaus-Dieter Heimann machte dieses Selfie nach vier Tagen unter der Atemmaske auf der Intensivstation.
Wittmund – Bücherregal, Polsterstühle, ein Tisch unter tiefer Lampe: Gemütlich ist es in der Ecke, in der Klaus-Dieter Heimann seine Geschichte erzählt, eine schaurige Geschichte. Der Journalist hat gerade eine Infektion mit dem Coronavirus überstanden – eine mit schwerem Verlauf: Krankenhaus, Intensivstation, Beatmung, Tage voller Qual. Dass er langsam erzählt, hat etwas mit den Folgen zu tun, etwa der gestörten Konzentrationsfähigkeit. Man glaubt ihm, wenn er am Ende feststellt: „So etwas wünsche ich nicht meinem ärgsten Feind.“
Enkel auf dem Arm
Die Infektionsgeschichte des 57-jährigen Wittmunders begann Mitte Januar mit der Nachricht, dass die Familie seines Sohns positiv getestet worden war: „Alle vier, alle positiv!“Der Schock saß: Die vier waren doch kurz zuvor noch zu Besuch gewesen. Er hatte die Enkel auf dem Arm gehabt. Das Virus, so stellte sich bei Nachforschungen heraus, hatte sich wohl bei einem ganz banalen Tankstellenbesuch eingeschlichen – trotz Maske.
Das Ehepaar Heimann ließ sich sofort testen: negativ.
„Wir waren erst erleichtert.“Doch zwei Tage später in der Quarantäne kippte die Stimmung, als beide hohes Fieber bekamen. Der nächste Test fiel prompt positiv aus. Dabei hatten sie doch gehofft, nur eine ganz normale Erkältung erwischt zu haben.
Zehn Tage brütete das Paar das Virus aus, dann ließen die Symptome bei der Frau nach, und auch er hatte kein Fieber mehr. „Aber ich war sehr schlapp, wie in Watte.“Schlimmer noch: Er bekam schlecht Luft. „Es war, wie durch einen Schwamm Luft zu holen.“Während seine Frau als geheilt galt und die Quarantäne verlassen durfte, blieb KlausDieter Heimann zu Hause: kraftlos, um Atem ringend. Er bat seinen Hausarzt um Hilfe. Der kam raus, untersuchte ihn und rief sofort einen Rettungswagen. Heimanns Zustand war bedrohlich.
Man brachte ihn nach Aurich ins Krankenhaus. Die erste Nacht verbrachte der Patient noch auf der Normalstation, ständig überwacht von der Nachtschwester. Dann wurde er Intensivpatient – der Albtraum aller Corona-Infizierten. Der Albtraum auch für seine Ehefrau Sonja. Sie war dabei, als der Arzt die Entscheidung fällte, erlebte wie ihr Mann sofort, noch im Rettungswagen
Klaus-Dieter Heimann
ist 57 Jahre alt, verheiratet, Vater von vier Kindern und seit September 2019 freier Journalist in Bereich Wittmund. Vielen Menschen der Region dürfte er durch seine frühere Tätigkeit bereits bekannt sein: Der gebürtige Auricher war 21 Jahre lang Redaktionsleiter beim Anzeiger für das Harlinger Land.
und unter einer Atemmaske verbringen musste, hätte er nicht erwartet. Sieben Tage verbrachte Klaus-Dieter Heimann auf der Intensivstation, Tage, in denen seine Hauptbeschäftigung darin bestand, zu atmen.
Überstanden hat er die Corona-Erkrankung noch lange nicht. Mehr als 20 Minuten Spaziergang sind nicht drin, er kann sich nicht lange konzentrieren, kein Buch, keinen längeren Text lesen – was für ihn auch heißt: Der selbstständige Journalist kann nicht arbeiten. Auf unabsehbare Zeit nicht. Eine Botschaft ist ihm wichtig: „Wer kann, sollte sich impfen lassen. Die Leute, die auf Corona-Demos gehen, weil sie nicht daran glauben, sollten sich mal mit mir unterhalten.“
Dienstag
Landkreis Ammerland: Bad Zwischenahn, Wiefelsteder Straße;
Landkreis Oldenburg: Schulweg;
Stadt Delmenhorst:
Stadt Oldenburg: Rennplatzstraße; Artillerieweg; Landkreis Vechta: Vechta/Lohne, L 846; Bokern/Nordlohne, K 264;
Landkreis Wesermarsch: L 864.
Heide,
Albertusweg;
Neuenbrok,
Mittwoch Landkreis Ammerland: Zum Hullen; Landkreis Oldenburg: Huder Straße; Stadt Delmenhorst: Düsternortstraße;
Stadt Oldenburg: Bümmersteder Tredde; Zaunkönigstraße; Landkreis Vechta: Lohne/ Vechta, L 846; Bakum/Calveslage, K 259;
Landkreis Wesermarsch: Moorsee, L 860.
Westerstede,
Bookholzberg,
Donnerstag
Stadt Delmenhorst:
Stadt Oldenburg: Carl-Friedrich-Gauß-Straße; Stiekelkamp; Landkreis Vechta: Damme/ Schemde, L 846; Damme/Rüschendorf, K 273;
Landkreis Wesermarsch: B 437.
Yorckstraße;
Havendorfersand,