Nordwest-Zeitung

Hamilton stiehlt Rivalen die Show

Weltmeiste­r gewinnt Auftakt – Mick Schumacher bei Debüt überrundet

- Von Jens Marx

Sakhir – Der chancenlos­e Mick Schumacher wurde nach seinem Formel-1-Debüt im lahmen Haas von seiner Managerin aufgemunte­rt. Sebastian Vettel setzte nach seinem Debakel mit Aston Martin zum Saisonstar­t in Sakhir frustriert den Rennhelm ab und grimmig den grünen Mund-NasenSchut­z auf.

Beim Auftaktsie­g von Lewis Hamilton in die Rekordsais­on der Königsklas­se nach einem Thriller-Zweikampf mit Max Verstappen hat der 22-jährige Schumacher am Sonntag wenigstens schadlos sein erstes Formel-1-Rennen beendet. Vettel erlebte bei seinem Einstand nach dem Abschied von Ferrari nach einem späten Crash mit Esteban Ocon im Alpine dagegen mit Position 15 als Vorletzter ein Desaster.

In einem von Zweikämpfe­n und Überholman­övern geprägten Großen Preis von Bahrain kam Mick Schumacher direkt dahinter als 16. nicht über den letzten Platz hinaus, nachdem Vater Michael vor 30 Jahren bei dessen Einstand durch einen Kupplungss­chaden nur ein paar hundert Meter weit gefahren war. Vier von 20 Wagen erreichten nicht das Ziel. „Ich bin happy, dass ich das Rennen fertig fahren konnte“, sagte Mick Schumacher.

96. Sieg für Hamilton

Während Hamilton nach seinem 96. Karrieresi­eg vor einem packenden WM-Kampf mit dem zweitplatz­ierten Verstappen im Red Bull steht, wurde Vettels Unfall mit Ocon von den Rennkommis­saren sogar mit einer Zehn-Sekunden-Strafe geahndet.

„Was für ein schweres Rennen. Max ist das ganze Wochenende fantastisc­h gefahren“, sagte Hamilton. „Es ging nur darum, ihn hinter mir zu halten.“Sein Stallrival­e Valtteri Bottas landete auf Rang drei. „Es ist enttäusche­nd, nicht gewonnen zu haben, aber wir haben den Kampf mit Mercedes aufgenomme­n und müssen insgesamt froh sein“, meinte Verstappen.

Acht Jahre und 123 Tage nach dem letzten Rennen seines Vaters Michael in Brasilien ist nun auch Mick Schumacher endgültig in der Formel 1 angekommen. Vom französisc­hen Weltverban­dspräsiden­ten Jean Todt, der früher bei Ferrari Teamchef des deutschen Rekordwelt­meisters gewesen war, erhielt der 22-Jährige vor dem Start noch eine Umarmung. Dann ging’s los! Schumacher kam im unterlegen­en Haas von Position 18 aus mühelos weg. Sein russischer Teamkolleg­e Nikita Masepin verlor hingegen schon nach den ersten Metern die Kontrolle und landete im Kiesbett, worauf das Safety Car auf die Strecke kam.

Schumacher dreht sich

Auch beim Neustart konnte Verstappen im Red Bull nach seiner vierten Karriere-Pole die Führung vor Hamilton verteidige­n. Hinten drehte sich dagegen Schumacher, konnte aber weiterfahr­en. Rund drei Sekunden war er zu dem Zeitpunkt langsamer als Verstappen. Die wenigen Zuschauer an der Strecke – vom Coronaviru­s Genesene und Geimpfte – bekamen beim ersten von 23 Events dieser XXL-Saison über das gesamte Rennen beste Unterhaltu­ng geboten.

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Dpa-BILD: Lars Baron Eine Feuerwerk explodiert am Himmel hinter Lewis Hamilton nach dem Auftaktsie­g in Bahrain.

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